Mülheim. Das Mülheimer Gesundheitsamt veröffentlicht seit Kurzem die Zahl der Impfdurchbrüche. Betroffen sind 35 bis 45 Bürger. Was Experten dazu sagen.

Bei der Zahl der aktuell Infizierten in Mülheim gibt die Stadtverwaltung seit zwei Wochen auch die Zahl der Impfdurchbrüche an, also die Zahl derjenigen, die trotz einer Impfung positiv auf Covid-19 getestet worden sind. Laut Gesundheitsamt handelt sich hier überwiegend um ältere Mülheimer, bei denen die Impfung schon länger her ist, und um Personen mit einem schwächeren Immunsystem.

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Die Zahl der trotz Impfung Infizierten pendelt derzeit täglich zwischen 35 und 45 (Dienstag, 19. Oktober). Dr. Frank Pisani, Leiter des Gesundheitsamtes, betont, dass man diese Zahlen mit der Zahl der insgesamt in Mülheim Geimpften in Beziehung setzen muss. Diese lag am Dienstag bei 119.304 Personen, knapp 70 % der Bevölkerung. Zudem seien die Symptome bei den Mülheimern mit Impfdurchbrüchen überwiegend mild.

Vorerkrankte Mülheimer können nicht so viele Antikörper bilden wie immungesunde

„Je mehr Menschen geimpft sind, umso mehr Durchbrüche wird es auch geben, das ist erwartbar“, sagt Impfarzt Dr. Stephan von Lackum, der auch niedergelassener Hausarzt ist. Er verweist auf Vorerkrankte, unter denen ja auch jüngere Mülheimer sind. Etwa Menschen, die mit einer Chemotherapie oder mit Cortison behandelt würden, und die nicht so viele Antikörper bilden könnten wie immungesunde Menschen. Auch in seiner Praxis hat er hin und wieder einen Fall von Impfdurchbruch - „das waren aber alles ältere Patienten oder Vorerkrankte.“

Dass mit steigender Impfquote unter den Erkrankten auch anteilsmäßig immer mehr Geimpfte sind, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI) auch damit, dass die Impfstoffe nicht zu 100 Prozent wirksam sind. Zudem sei die Zahl der Impfdurchbrüche auch davon abhängig, wie viele Infizierte es gibt. „Je mehr aktive Fälle es gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich als Geimpfter zu infizieren“, schreibt das RKI auf seiner Homepage.