Mülheim. Der Real-Markt am Heifeskamp in Mülheim-Dümpten schließt am 23. Oktober, um vier Tage später wieder zu öffnen - dann als Kaufland.

Wer dieser Tage im Real-Markt am Dümptener Heifeskamp einkaufen geht, wird recht schnell mitbekommen, dass sich an dem Standort bald etwas verändern wird. Hier und da sind Mitarbeiter damit beschäftigt, Regale abzubauen und die einstigen Bretter mit Elektrohubwagen abzutransportieren. Die sonst engen Reihen sind zum Teil weitläufiger geworden, weil schon das ein oder andere Teilstück entfernt worden ist. Die komplette rechte Wandseite der Halle ist bereits leer gefegt.

Seit dem 27. September läuft der Ausverkauf der letzten von einst zwei Real-Filialen in Mülheim. Im Gegensatz zum Standort im Hafen wird der Markt an der A 40 am Samstag, 23. Oktober, um 16 Uhr aber nur für wenige Tage schließen. Bereits am 27. Oktober, 7 Uhr, öffnet an selber Stelle Kaufland.

Alle 80 Mitarbeitenden bleiben dem Markt in Mülheim-Dümpten erhalten

„Für die Kunden wird sich eigentlich kaum etwas verändern. Das Gros des Sortiments, das sie bei uns bekommen haben, werden sie auch bei Kaufland bekommen", verspricht Turhan Alagöz, der im März die Filiale am Heifeskamp übernommen hat. Und auch für sein Team – das ist dem Marktleiter besonders wichtig – wird sich nichts ändern. Niemand der 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibe durch die Übernahme von Kaufland auf der Strecke.

Der Marktleiter der Filiale am Heifeskamp, Turhan Alagöz, wechselt – wie die 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – von Real zu Kaufland.
Der Marktleiter der Filiale am Heifeskamp, Turhan Alagöz, wechselt – wie die 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – von Real zu Kaufland. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

„Aktuell befinden wir uns in der Abvermarktungsphase", erklärt Alagöz. Heißt: Es gibt Rabatte von bis zu 50 Prozent auf die sogenannten Non-Food-Produkte. Im Lebensmittelbereich werden in erster Linie die Eigenmarken von Real in der letzten Woche vor der Schließung noch einmal gesondert beworben. Kaufland vertreibt andere Eigenmarken.

Leere Regale werden im Real-Markt am Heifeskamp bereits abgebaut

In der Zwischenzeit werden die leeren Regale nach und nach abgebaut, um ein halbwegs sauberes Bild des Marktes zu hinterlassen. Wände werden aufgelöst, um für kürzere Wege zu sorgen. An der ein oder anderen Stelle waren schon am Montagnachmittag leere Bereiche zu entdecken. Fernsehgeräte waren als erstes ausverkauft. Wo einst Schuhe verkauft wurden, standen fast nur noch leere Schränke. „Die Möbel werden am Dienstag abgeholt“, erläutert der Marktleiter.

Im Real-Markt am Heifeskamp in Mülheim-Dümpten, der am 23. Oktober schließt, läuft der Abverkauf. Fernsehgeräte waren als erstes ausverkauft.
Im Real-Markt am Heifeskamp in Mülheim-Dümpten, der am 23. Oktober schließt, läuft der Abverkauf. Fernsehgeräte waren als erstes ausverkauft. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Bei Kaufland ist es üblich, dass ein übernommener Markt nach wenigen Tagen wieder geöffnet wird. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bleiben also zwei Tage, um den Markt umzugestalten. Kleinere Arbeiten werden anschließend während der Öffnung durchgeführt.

Neu am Heifeskamp: Obst im Eingang, größerer Bäckereibereich, neue Käsetheke

Die grobe Optik mit zwei breiten Mittelgängen soll beibehalten werden. Obst und Gemüse werden fortan im vorderen Bereich zu finden sein. Der Bäckereibereich wird deutlich ausgeweitet und auch das Angebot an Molkereiprodukten soll vergrößert werden. Im Bedienbereich kehrt Kaufland zu einer Käsetheke zurück. Das Unternehmen investiert darüber hinaus in komplett neue Kassentische.

Erste Kaufland-Filiale in Mülheim

Die SB-Warenhauskette Real war Ende vergangenen Jahres vom russischen Finanzinvestor SCP übernommen worden. Das Bundeskartellamt hatte im Dezember den Weg für die Zerschlagung der Kette freigemacht. Die meisten Filialen werden von Edeka, Globus oder eben Kaufland übernommen.

Der Standort am Heifeskamp wird die erste Kaufland-Filiale in Mülheim. Bundesweit existieren über 700 Märkte des Unternehmens, das ebenso wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört. Nach eigenen Informationen beschäftigt Kaufland 76.000 Mitarbeiter.

Auch Getränke sollen künftig wieder direkt im großen Markt zu kaufen sein. „Der Kunde braucht nicht mehr zwei Ebenen und zwei Kassiervorgänge“, so Alagöz. Das Ladenlokal des bisherigen Getränkemarktes im Erdgeschoss wird anderweitig vermietet.

„Wir freuen uns, dass es weitergeht", sagt der Marktleiter. „Viele Kunden haben uns versprochen, dass sie auch weiterhin hier zum Einkaufen kommen werden."

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