Mülheim. Heifeskamp: Dümptener nutzen ihr Einkaufscenter. Ihr Urteil: „Nicht schön, aber zweckmäßig.“ Komplex wechselte mehrfach den Besitzer.

Schön kann man es wirklich nicht nennen: Dennoch haben die Dümptener das Fachmarktzentrum am Heifeskamp gut angenommen – und auch andere Mülheimer kommen zum Einkaufen her. Seit genau zehn Jahren. Denn das Center mit dem Ankermieter Real und rund zwölf weiteren Geschäften wurde am 27. November 2008 eröffnet.

Der Mix an Läden ist über die Jahre hinweg fast gleich geblieben. Neben dem Real-Markt, gibt es auf 13.000 Quadratmetern ausschließlich Filialen bekannter Ketten – darunter beispielsweise Adler, Tchibo, Ernsting’s, Intersport, Jeans Fritz. Den Besitzer hat das Fachmarktzentrum aber schon mehrfach gewechselt. Seit 2017 gehört es zur redos Gruppe (Hamburg), einem großen unabhängigen Handelsimmobilienexperten. „Das Zentrum ist ein etablierter Einzelhandelsstandort und verfügt über starke Ankermieter. Diese haben sich über langfristige Mietverträge zum Standort bekannt“, heißt es auf Nachfrage.

Abschied von Voswinkel nicht bestätigt

Ein paar Veränderungen werde es dennoch geben. Mitte 2019 laufe beispielsweise der Mietvertrag mit Schuh4you aus. „Wir befinden uns aktuell in Gesprächen mit potenziellen neuen Mietern“, macht Christina Michaelis, redos-Pressesprecherin, nur vage Angaben. Dass sich Sport Voswinkel ebenfalls verabschieden könnte, bestätigt man nicht. Der Mieter habe „sein Angebotskonzept auf die bestehende Zielgruppe und das Einzugsgebiet ausgerichtet“ (Outlet). Ob es anlässlich des 10-jährigen Bestehens weiteren Wechsel im Center geben wird? Redos bleibt unkonkret: „Mieterwechsel gehören zum Geschäft. Wir wollen dem Kunden eben einen attraktiven, zeitgemäßen Branchenmix bieten.

Ein Blick in die Geschichte: Schon 2001 begann man mit den ersten Planungen für ein Einkaufscenter auf dem ehemaligen Betriebshof-Gelände an der A 40. Die frühere Baudezernentin Helga Sander erklärte: „Das wird ein Schub für Dümpten!“ und „Der Bau des Zentrums wird der Innenstadt nicht schaden!“. Ein Satz, den damals und auch heute nicht alle unterschreiben würden.

Die Düsseldorfer Mediconsult, die das 35.000 Quadratmeter große Grundstück 2004 für rund acht Millionen Euro von der Stadt Mülheim kaufte, wollte „eine attraktive Einkaufsmeile mit dem Charakter eines Stadtteilzentrums“ errichten. In politischen Kreisen erinnert man sich daran, dass an der Ecke Heifeskamp/Mannesmannallee ein „Dorfplatz“. geplant war. Doch dazu kam es nicht. Mediconsult zog sich zurück, als Investoren sprangen die Mülheimer Jochen Hoffmeister und Bodo Scheibel sowie die Hanseatische Betreuungs- und Beratungsgesellschaft ein, sie investierten 45 Millionen Euro. Der erste Spatenstich erfolgte am 9. November 2008. Im Jahr zuvor hatte schon Edeka Paschmann auf der anderen Straßenseite eröffnet, auch Lidl, McDonalds oder Subway hatten sich angesiedelt.

Nicht jeder war froh über die Pläne

„Wir haben uns sehr darum bemüht, dass sich dort etwas entwickelt“, berichtet Dirk Holger Hübner, CDU-Politiker und einst Vorsitzender des Dümptener Bürgervereins. „Dümpten hatte damals schon viele Einzelhändler verloren, das Gewerbegebiet lag brach. Wir fanden, das es einer Entwicklung bedurfte und leisteten Überzeugungsarbeit. Zurecht, das Zentrum wird gut angenommen. Auch, weil es viel Parkraum gibt.“ In Oberdümpten sei damals allerdings nicht jeder froh über die Pläne gewesen.

Ausschlaggebender Punkt für die Entwicklung des Gewerbegebietes sei damals aber auch gewesen, dass man die stark frequentierte Mellinghofer Straße entlasten und eine Umgehungsstraße (Mannesmannallee) bauen wollte, erinnern sich Hübner – und Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon (SPD). Der meint: „Ein schöner Einkaufsort zum Bummeln ist das Zentrum nicht, es ist aber zweckmäßig, wenn man gezielt etwas besorgen will.“