Mülheim. Mülheim wird 2023 nicht als eine Gastgeber-Stadt für die Special Olympics World Games fungieren. Dies hat nun der Sportausschuss beschlossen.
Wenn im Juni 2023 im Vorfeld der Special Olympics World Games in Berlin die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 170 deutschen Kommunen begrüßt werden, wird Mülheim nicht dabei sein. Einen Antrag der SPD-Fraktion lehnte der Sportausschuss am Freitag ab.
Die Special Olympics sind die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Die Sommerspiele werden vom 17. bis 24. Juni 2023 zum ersten Mal in Deutschland stattfinden. Eine Woche vor den Wettkämpfen in Berlin sollen die 170 Delegationen in entsprechend vielen Kommunen – sogenannten „Host Towns“ – empfangen werden.
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Die Gruppen der Sportlerinnen und Sportler werden dabei in kleine (6 bis 20 Personen), mittlere (21 bis 80 Personen) und große Delegationen (81 bis 400 Personen) unterteilt. Erfahrungsgemäß gibt es von den großen Gruppen aber nur etwa fünf. Den größten Anteil machen die kleinen und mittleren Delegationen aus.
Allerdings geht die Verwaltung selbst bei einer kleinen Delegation von Kosten in fünfstelliger Höhe aus. Dazu käme, so heißt es in einer Stellungnahme, zusätzlicher Personalaufwand, der nicht im Etat vorgesehen ist. „Die Anforderungen an eine Host Town machen deutlich, dass es sich um ein dezernatsübergreifendes Projekt handelt“, führt Kämmerer Frank Mendack aus. Das „Host Town Programm“ sei nur unter Beteiligung der MST, des Kulturbetriebes, des Sozial- und Gesundheitsamtes sowie des Mülheimer Sportservice und Mülheimer Sportbundes zu stemmen.
Organisationsstruktur hätte bis zum 31. Oktober stehen müssen
Eine entsprechende Organisationsstruktur müsste schon für die Bewerbung gebildet werden. Die Frist läuft am 31. Oktober ab. Laut Verwaltung bleibe festzuhalten, dass eine solche Bewerbung „in der Kürze der Zeit und vor dem Hintergrund der in den Fachbereichen bereits erfolgten Arbeitsverdichtung realistisch nicht erarbeitet werden kann.“
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Dennoch blieb die SPD am Freitag im Sportausschuss bei ihrem Antrag, „weil wir uns herausragend darstellen können“, meinte Sozialdemokrat Sven Deege. „Es lassen sich Wege und Lösungen finden, auch wenn die Bewerbungsfrist kurz ist“, meinte er. Der restliche Ausschuss sah das anders – und lehnte den Antrag ab.