Mülheim. Zum Finale am Wochenende zeigt das Mülheimer TAR bemerkenswerte Konzerte mit Martin Kohlstedt, Catt sowie ein Wiedersehen mit „Onkel Wanja“.

Die Weißen Nächte am Raffelberg gehen in die letzte Runde in diesem Jahr: am Freitag und Samstag rückt „Onkel Wanja“ jeweils um 21 Uhr noch einmal auf die Theaterbühne. Drumherum bietet das Theater an der Ruhr noch eine Menge mehr. Neben der Ausstellung „Natur Retour“ (18 Uhr) und der Performance „Unter Beobachtung“ (19 Uhr) schaut am Freitagabend Pianist Martin Kohlstedt rein.

Zwischen Piano und Poesie wandern Martin Kohlstedt und Florian Stein

Mit seinem Klavierstück „Pan“ auf einem Balkon über den Dächern von Weimar erregte der junge Pianist mitten in der Pandemie hohe Aufmerksamkeit. Was er am Raffelberg serviert? Das wird eine Überraschung – so wie es bei seinen Konzerten gang und gäbe ist, denn Kohlstedt arbeitet mit entwickelten Phrasen, setzt sie wie Legosteine intuitiv zusammen.

Auch Poetry Slammer Florian Stein arbeitet nicht unähnlich, wenn auch im Medium der Sprache. Seit 2015 ist der Wortkünstler aus Marl auf den Bühnen unterwegs und heimste Applaus und Auszeichnungen ein.

Zwischen Kultur und Politik wandern Helmut Schäfer und Oliver Keymis

Vielleicht nicht gereimt, dafür aber erkenntnisreich wandelt Helmut Schäfer, künstlerischer Leiter am TAR, durch den Park und Gedankengänge. Im Tandem hat er diesmal die Politik dabei: den grünen Landtags-Vizepräsidenten und Sprecher für Kultur, Oliver Keymis. Beide starten am Samstag um 19 Uhr.

Zwei große Konzerte machen das Finale am Samstag rund. Die norddeutsche Musikerin Catt oder auch Catharina Schorling machte 2019 mit „Moon“ von sich hören und reden. Ihre Stücke werden oft als „Piano-Balladen“ beschrieben, unter ihre markante Stimme mischen sich aber auch Elektronisches und Pop.

Den Schluss krönt Alain Croubalian am Piano, der für das Stück „Onkel Wanja“ die Musik schrieb. Der Schweizer mit armenischen und ägyptischen Wurzeln spielt gerne auch mal den Blues mit seiner Band „The Dead Brothers“ – ein Rausschmeißer wird’s sicher nicht werden. Leider aber das Ende für dieses Jahr.

Das Tagesticket kostet normalerweise 25 Euro, alternativ darf man auch so viel geben, wie man kann: zwischen 5 und 100 Euro. Ort: Theater an der Ruhr, Akazienallee 61. Das volle Programm und Tickets gibt’s unter: weisse-naechte.theater-an-der-ruhr.de