Mülheim. Aufregung in Mülheim-Heimaterde: Ein Mann hatte ein Mädchen nach der Ferienbetreuung angesprochen und verfolgt. Was die Polizei dazu sagt.
Ein Facebook-Post sorgt bei Eltern auf der Heimaterde für Aufregung: Darin beschreibt ein Nachbar, wie ein Mädchen, das die Ferienbetreuung der Grundschule am Sunderplatz besucht, auf ihrem Heimweg von einem fremden Mann angesprochen und verfolgt wurde.
Am Montag, 26. Juli, habe der Mann sie mit „Hallo, schöner Rucksack“ angesprochen und sei ihr gefolgt. Am nächsten Tag sei es heftiger geworden: „Wie heißt Du?, wo wohnst Du?“ Er habe sie an den Kopf gefasst und versucht sie zu beruhigen, ihr zudem einen Rucksack voller Comics und Lollis gezeigt und gefragt, ob sie mitkomme. Das Mädchen habe verneint, der Mann hörte zwar auf, verfolgte sie aber mit Abstand weiter.
Polizei schreibt Anzeige wegen versuchten sexuellen Missbrauchs – Staatsanwaltschaft prüft
„Am 28. Juli wurde die Polizei informiert und die Eltern haben die Tochter abgeholt“, heißt es in dem Post. Der Mann sei wieder vor Ort gewesen. Von der Polizei angesprochen, habe dieser alles zugegeben. Es sei ein Platzverbot für Schulen und Kitas ausgesprochen worden. Viele Eltern haben nun Angst und sind alarmiert, zumal der mutmaßlich Verdächtige häufiger in der Gegend gesehen wurde, etwa wie er spielende Kinder beobachtete.
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Nachfrage bei der Polizei: Ist der Vorfall bekannt? „Ja“, bestätigt Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato. „Gegen 14 Uhr sind die Kollegen nach einem Anruf der Mutter rausgefahren und haben den Mann angetroffen, einen Platzverweis ausgesprochen und Strafanzeige wegen versuchten sexuellen Missbrauchs geschrieben.“ Ob ein solches Delikt überhaupt vorliegt, müsse noch von der Staatsanwalt geprüft werden, die nun auch involviert wurde.
Am selben Abend gegen 21 Uhr meldete sich zudem ein Zeuge, der einen Rucksack mit Lollis und Comics gefunden hatte. „Diesen haben wir sichergestellt und prüfen, ob ein Zusammenhang besteht.“
Gefährderansprache: Verdächtiger bekommt Konsequenzen aufgezeigt
Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 31-jährigen Mann, der unter Betreuung steht und in einer Einrichtung in Essen lebt. „Dieser ist polizeilich bekannt.“ Beamte des Kriminalkommissariats 12 für Sexualdelikte haben den Mann am Donnerstag vernommen und auch mit dem Betreuer gesprochen. Anschließend werde geprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden können. „Zudem wurde eine Gefährderansprache durchgeführt.“ Heißt: „Ihm und dem Betreuer wird aufgezeigt, welche rechtlichen Konsequenzen es haben könnte, wenn er sich weiterhin in diesen Bereichen aufhält.“ Nämlich? „Etwa, dass er längerfristig in Gewahrsam genommen werden könnte.“
Auch der Bezirksdienstbeamte sei informiert und habe Kontakt zur Schule aufgenommen. Der Polizeisprecher versteht die Erregung der Eltern und Lehrer, versichert aber: „Wir haben das im Blick.“ Ihnen rät er, im Zweifel immer die Polizei unter 110 zu rufen. „Wenn Eltern oder andere Personen sehen, dass sich jemand ungewöhnlich verhält, kommen wir immer raus und können etwa einen Platzverweis aussprechen.“ Wird dieser missachtet, könne der Verdächtige zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam genommen werden – zumindest für eine gewisse Zeit.
Zudem sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen und sie für das Thema sensibilisieren. „Unsere Kolleginnen und Kollegen der Kriminalprävention/Opferschutz stehen allen Ratsuchenden für Gespräche, Tipps und Infos zur Verfügung.“ Kontakt: 0201/829-4444, kpo.essen@polizei.nrw.de