Essen. . Bei Großkontrollen machte sich die Essener Polizei auf die Suche nach Einbrechern, Dieben und Tätern, die mit Haftbefehl gesucht wurden.
- Essener Polizei holt zu einem stadtweiten Rundumschlag gegen Straftäter aus
- Mehrere hundert Autos wurden überprüft, am Ende der Aktion standen 50 Festnahmen
- Polizeipräsident: „Wir wollen Tätern signalisieren: In Essen ist es sehr unangenehm für euch“
Die Essener Polizei hat am Donnerstag mit einem Großaufgebot zu einem stadtweiten Rundumschlag ausgeholt: Auf der Suche nach Einbrechern. Dieben und anderen Zeitgenossen mit nur mäßig ausgeprägter Gesetzestreue kontrollierten Beamte Zufahrtsstraßen, hielten auf der Bottroper Straße und an der A 40-Ausfahrt Mülheim-Heißen verdächtige Fahrzeuge an, ahndeten Verkehrsverstöße und klingelten in Begleitung der Einsatzhundertschaft bei Bürgern, gegen die Haftbefehle vorlagen.
Mehrere hundert Autofahrer überprüft
Insgesamt konnten so binnen Stunden mehrere hundert Autofahrer überprüft und 50 Kriminelle durch Festnahmen aus dem Verkehr gezogen werden, sagte Polizeisprecher Lars Lindemann nach dem Ende der Kontrollschicht, an der auch die Steuerfahndung und der Zoll beteiligt waren.
„Ich halte solche konzertierten Aktionen für sehr sinnvoll“, betonte Essens Polizeipräsident Frank Richter: „Wir wollen Tätern signalisieren: In Essen ist es sehr unangenehm für euch.“
Allein 60 Beamte von Kripo und Bezirksdienst vollstreckten ab dem frühen Morgen konsequent bereits vorliegende Haftbefehle. Sie klingelten die Gesuchten, deren Vergehen von Eigentums- und Drogendelikten bis hin zu notorisch nicht bezahlten Parkknöllchen reichen, aus den Betten. Was sonst ein mühsamer Job einzelner Bezirksbeamter ist, wurde am Donnerstag mit einem starken Aufgebot an Einsatzkräften gleich in einem Rutsch erledigt. Es war eine offenbar erfolgreiche Aktenbereinigung
Eine ganze Reihe der Straftäter, die zwischenzeitlich untergetaucht oder bislang zuhause nicht anzutreffen waren, wanderte gleich ins Gefängnis, sagte Polizeioberrätin und Einsatzleiterin Claudia Schepanski. Andere kamen mit Geldstrafen davon und konnten sich – um bisweilen einige hundert Euro leichter – wieder hinlegen, nachdem der ungebetene Hausbesuch von Amts wegen beendet war.
Um die „Aachener Erklärung“ mit Leben zu füllen
Wie Polizeipräsident Frank Richter erläuterte, markierte der Essener Großeinsatz am 1. Dezember das Ende einer ersten länder- und grenzübergreifenden Drei-Tage-Aktion gegen Kriminelle und insbesondere Einbrecher, um die so genannte „Aachener Erklärung“ mit Leben zu füllen. Die wurde am 31. Oktober von den Innenministern dreier Bundesländer, Belgiens und den Niederlanden unterzeichnet. Ziel ist es, „den Kriminaltouristen, die durch Europa ziehen“, so NRW-Innenminister Ralf Jäger, das Leben möglichst schwer zu machen.
„Die Bekämpfung der Eigentumskriminalität ist eines unserer Behördenziele“, sagte Richter, der sich an der Bottroper Straße ein Bild von der Großaktion machte: „Wir setzen Beamte aus allen Bereichen ein, um den Druck auf die mobilen Täter hoch zu halten.“ (j.m.)