Mülheim. Das Mülheimer Impfzentrum schließt von dienstags bis donnerstags. Die Nachfrage ist nicht mehr so hoch. Die Kinder werden in den Praxen geimpft.

Das Impfzentrum reduziert erstmals seine Öffnungszeiten: In den kommenden zwei Wochen ist das Impfzentrum an der Wissollstraße am Dienstag, Mittwoch und am Donnerstag geschlossen. Das gilt vorerst für die 30. und die 31. Kalenderwoche. Kinder von 12 bis 15 Jahren werden im Mülheimer Impfzentrum nicht geimpft.

Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, sei der Bedarf nach Impfungen nicht mehr so hoch, als dass das Impfzentrum täglich geöffnet haben müsste. Schon in dieser Woche hatte man von drei Impfstraßen auf eine reduziert und auch weniger Personal vorgehalten. Impfwillige können sich in der Stadt auch bei vielen niedergelassenen Haus- und Fachärzten impfen lassen. Am Wochenende, 24. und 25., sowie am Montag, 26. Juli, ist das Impfzentrum geöffnet, ebenso wie am Wochenende vom 30. Juli bis 1. August Während der geöffneten Tage können Impfwillige weiterhin ohne Termine zwischen 8 und 18 Uhr eine Erst- oder Zweitimpfung bekommen. Impflinge mit Termin sind auch für später eingeplant.

Mülheimer Impfarzt appelliert: Wir brauchen noch 20 Prozent mehr Impfungen

Kinder-Impfungen sind im Mülheimer Impfzentrum nicht vorgesehen. Dies ist zwar in NRW jetzt erlaubt, wenn Kinderärzte vor Ort sind. In Mülheim wurde aber beschlossen, dass keine Sonderimpfungen für Kinder nötig sind, so Dr. Stephan von Lackum, leitender Impfarzt. „Wir haben in Mülheim genug Kinderärzte, die in ihren Praxen impfen.“ Zudem weist von Lackum darauf hin, dass auch einige Hausärzte Kinder ab zwölf Jahren impfen. „Im Gegensatz zum Impfzentrum ist hier keine kinderärztliche Anwesenheit zwingend erforderlich“, erklärt er.

In Mülheim haben aktuell 90.202 Personen ihre Zweitimpfung erhalten, knapp 53 Prozent der Bevölkerung sind also vollständig immunisiert. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Freitag auf 10 gestiegen. Von den am Freitag 23 gemeldeten Corona-Infizierten sind die meisten, wie jetzt vielerorts, jünger: In Mülheim sind 18 Infizierte unter 40 Jahre alt.

Ärzte appellieren an Ungeimpfte, sich jetzt impfen zu lassen: „Wir brauchen eine Impfrate von 75 Prozent, damit sich keine vierte Welle aufbaut“, sagt Dr. Stephan von Lackum. „Aber um das zu erreichen, fehlen uns noch gut 20 Prozent.“ Wer sich jetzt nicht impfen lasse, gefährde möglicherweise durch eine Ansteckung auch diejenigen, die schon sehr früh geimpft worden sind. Ein länger zurückliegender Impfschutz hilft möglicherweise gegen neue Mutationen in Zukunft nicht mehr, so der Impfarzt: „Wir wissen ja nicht was da noch kommt.“