Mülheim/Oberhausen. Der große Hahn „Rudolf“ ist im Mülheimer Tierheim untergekommen. Gefunden wurde er in Oberhausen. Keiner vermisst das sehr menschenbezogene Tier.

Einen seltenen Gast hat das Mülheimer Tierheim seit gut zwei Wochen: Ein prachtvoller ausgewachsener Hahn, der gut 50 cm misst. „Rudolf“, wie ihn die Tierheim-Mitarbeitenden genannt haben, ist nicht nur gut bei Stimme, sondern auch ausgesprochen lieb und handzahm. Alle wundern sich, dass ihn offenbar keiner vermisst.

„Rudolf“ wurde Ende Juni in Oberhausen-Osterfeld, in der Nähe des Antonieparks, gefunden. Da das Mülheimer Tierheim auch für Fundtiere aus Oberhausen zuständig ist, landete das Tier letztlich in Raadt. Dort sind sie nicht unbedingt auf Geflügel eingerichtet, aber Rudolf hat einen geräumigen Platz im Katzenhaus gefunden, wo er erst einmal herumlaufen kann. Draußen kann er dort nicht gehalten werden. Seine Schwungfedern wurden wohl vom Besitzer gestutzt, aber da er gerade in der Mauser ist, wachsen sie schon wieder.

„Rudolf“ hat eine sehr kräftige Stimme, die er in Mülheim-Raadt erklingen lässt

Marion Niederdorf vom Tierheim berichtet, wie zutraulich und kuschelig der Hahn sei: „Er lässt sich streicheln und problemlos auf den Arm nehmen und woanders hinsetzen.“ Sie vermutet, dass der Hahn zur Rasse der „Bergischen Kräher“ gehören könnte. Denn das, was Hähne gemeinhin frühmorgens machen, tut Rudolf mit Leidenschaft. „Der hat schon eine ziemliche kräftige Stimme. Meistens bin ich aber vor ihm wach“, schmunzelt Marion Niederdorf.

Marion Niederdorf vermutet, dass der Besitzer oder die Besitzerin den Hahn möglicherweise schon abgeschrieben haben könnte, und ihn deshalb nicht mehr sucht. Er könnte ja vom Fuchs oder einem Greifvogel geholt worden oder vor ein Auto gelaufen sein. Sie hofft, dass Rudolf auf diesem Wege wieder zu seinen Hennen findet. Und zu seinem Besitzer. Erst einmal hatten sie im Mülheimer Tierheim vor einiger Zeit einen Hahn zu Gast. Der war aber nicht wie Rudolf. „Dieser Hahn ist sehr menschenbezogen. Er kommt sofort, wenn man ihn lockt und frisst aus der Hand.“

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