Mülheim. Kleine Raupe, großes Problem: Der Eichenprozessionsspinner nistet sich wieder auf Bäumen in Mülheim ein. Was die Stadt dagegen unternimmt.

Jeden Sommer wird eine kleine Raupe zum großen Problem: Der Eichenprozessionsspinner krabbelt wieder auf Mülheims Eichen – und kann dabei erheblichen Schaden anrichten. Ihren giftigen Härchen haben Brennnessel-Effekt, der Kontakt mit ihnen kann Atemnot, Asthma und Augenverletzungen auslösen.

„Bislang haben wir dieses Jahr 30 bis 40 Nester absaugen lassen, verteilt über das gesamte Stadtgebiet“, berichtet Peter Schuhmacher vom Amt für Grünflächenmanagement. Entfernt werden die Nester vor allem in der Nähe von Schulen, Kindergärten, auf Sportstätten, eben in belebten Bereichen der Stadt, wo Menschen zu Schaden kommen könnten. „Im Wald werden sie belassen“, so Schuhmacher.

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Nistkästen für Meisen an Bäumen in drei Sportanlagen angebracht

Die Stadt engagiert für die Entfernung Baumpflegefirmen, drei bis vier Fachfirmen übernehmen das Verkleben und Absaugen der Nester. Die Kosten liegen zwischen 90 und 120 Euro pro Einsatz. Im vergangenen Jahr waren es gegen Mitte Juni erst sechs Nester, die entfernt werden mussten. Breitet sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter aus?

„Es ist keine Tendenz zu erkennen, dass es jedes Jahr mehr wird“, sagt Peter Schuhmacher. 2020 war einfach ein sehr trockenes Jahr, in dem die Raupe nicht so häufig vorkam. „Im Gegensatz zu anderen Städten wie Essen oder Bocholt, die massiven Befall melden, haben wir hier kein großes Problem mit dem Eichenprozessionsspinner.“

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Vor zwei Jahren allerdings hatte sich die Raupe besonders auf Bäumen an städtischen Sportanlagen breitgemacht. Mit der Folge, dass die Anlagen gesperrt werden mussten. Um dies künftig zu verhindern, sind im vergangenen Jahr Nistkästen für den natürlichen Feind der Raupe angebracht worden: die Meise.

Raupennester bei der Stadt Mülheim melden

Im Naturbad Styrum, an der Mintarder Straße und am Wenderfeld sind die Kästen nun von Vögeln bewohnt. Hat das was gebracht? „Im vergangenen Jahr hatten wir einen Baumbefall, in diesem Jahr schon elf“, sagt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice (MSS). Aber wer weiß, ob nicht ohne die Meisen noch mehr Raupen in den Eichen krabbeln würden.

Wer selbst Raupen oder Nester an öffentlichen Orten entdeckt, an denen sich regelmäßig Menschen aufhalten, kann dies der Stadt unter 455-0 oder 455-1644 melden.