Mülheim. Franzi und Fabian aus Mülheim haben mittlerweile 3000 Kilometer mit dem Rad zurück gelegt. Im tschechischen Wald gab es eine seltene Begegnung.
Seit etwa drei Monaten sind Franziska Kinscheck und Fabian Harting nun mit ihren Rädern unterwegs, um die Welt zu entdecken. In der Zwischenzeit haben die Mülheimer rund 3000 Kilometer zurückgelegt und viele freundliche Begegnungen gemacht mit Menschen – und Tieren.
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Nachdem sie es Anfang Mai über den Elberadweg bis zur ehemaligen DDR-Grenze geschafft hatten, ging es für Franzi und Fabian weiter Richtung Osten über Dresden bis nach Tschechien. „Dann sind wir der Moldau gefolgt bis nach Prag“, berichtet Franzi. Drei Nächte blieben sie dort und übernachteten bei „lieben Hosts“, die sie über ein Internetportal kennengelernt hatten.
Zelten mit unerwartetem Besuch: Im tschechischen Wald begegnen die Mülheimer Wildschweinen
Froh waren sie dort über die warme Unterkunft. Denn im tschechischen Wald gab es zuvor eine seltene Begegnung: „Wir hatten unser Zelt aufgebaut, ohne zu sehen, dass darunter der Waldboden aufgewühlt war“, berichtet Fabian. „Gegen Abend hörten wir plötzlich ein Grunzen.“ Als Fabian den Kopf nach draußen steckte, blickte ihn aus etwa sieben Metern Entfernung eine Wildschweinbache aus dem Gebüsch an, hinter ihr tapsten sechs Frischlinge. „Wir sind sofort raus aus dem Zelt und auf Abstand gegangen.“
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Nur in Unterwäsche bekleidet kamen die beiden bei Temperaturen um 0 Grad bald ins Zittern. „Wir haben uns schnell die Isomatten und Schlafsäcke geschnappt und sind weitergelaufen bis zu einem Sportplatz, wo wir uns auf Tischtennisplatten legen konnten.“ Dort harrten Franzi und Fabian bis 5 Uhr morgens aus. „Im Nachhinein betrachtet, wäre es besser gewesen, wenn wir einfach im Zelt geblieben wären“, lachen die beiden. Auch wenn es in der Situation weniger lustig war - ein Abenteuer war es allemal.
Nach der Impfung zuhause geht es weiter westwärts
„Nach Prag wollten wir eigentlich Richtung Süden bis nach Österreich. Doch dann kamen unsere Impftermine dazwischen.“ Noch zuhause hatten sich die beiden auf eine Warteliste beim Hausarzt setzen lassen. „Eine Impfung würde unsere Reise sehr erleichtern, also radelten wir bis nach Bayern, wo uns Fabians Eltern mit dem Camper einsammelten“, berichtet Franzi. Nach der Impfung in Osnabrück sattelten sie wieder auf. „Dieses Mal auf unsere ursprünglich favorisierte Route Richtung Westen.“
In Holland überquerten sie bei Lelystad das Ijsselmeer und fuhren weiter durch Belgien in Richtung Frankreich. „Lille ist unser heutiges Etappenziel“, sagen sie. Nächste Ziele: Spanien, Portugal und Gibraltar. Nun muss nur noch das Wetter besser werden. Bislang war es ziemlich kalt und nass. „Das hält uns aber nicht ab. Schließlich folgt auf Regen auch immer wieder Sonnenschein.“
Wer Franzi und Fabian online folgen möchte, kann dies über Instagram, Facebook oder Youtube unter dem Namen „Quit and Go“.