Mülheim. Zwischen einem Café mit Sonnendeck und einem maroden Kiosk-Leerstand liegen Welten. Auf Mülheims Rathausmarkt soll sich jetzt doch was tun.

Nieder mit dem Kiosk am Rathausmarkt! Hoch lebe der Kiosk am Rathausmarkt! Nach jahrelangem Stillstand kommt nun noch einmal eine neue Wendung in der Posse um die ausgebliebene Belebung des Rathausmarktes. Der alte Kiosk soll wiederbelebt werden.

Das hat nun auf Initiative von CDU und Grünen der Planungsausschuss beschlossen; bei Gegenstimmen von SPD und FDP. 2017 hatte noch eine große Mehrheit bei lediglich einer Enthaltung der MBI für den Abriss des alten, sanierungsbedürftigen Kiosks gestimmt. Ein Jahr später hatte es die Politik – dann aber auch gegen die Stimmen von Schwarz-Grün – einem Interessenten verweigert, im Gebäude einen Imbiss zu eröffnen.

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Mülheims Verwaltung soll neue Mietinteressenten aufspüren

Zum Abriss aber kam es nie, weil der Stadt das Geld für das wegen integrierter Technik für die Tiefgarage aufwändige Unterfangen fehlte. Mit den veränderten Mehrheitsverhältnissen nun wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der Abriss wird zunächst nicht weiterverfolgt, auf Antrag von CDU und Grünen soll die Verwaltung neue Interessenten für eine Vermietung des Kiosks suchen. Und sollte sie einen finden, soll sie der Politik gleich auch aufzeigen, wie der Kiosk wieder in Schuss gebracht werden kann.

So sahen die Entwürfe für eine Wiederbelebung des Mülheimer Rathausmarktes im Jahr 2013 aus, als Bürger in einer Chárrette“ Ideen für eine Innenstadt-Belebung eingebracht hatten. Der Kiosk (in der rechten Platzecke) sollte als Café mit Sonnendeck auch Radler vom Radschnellweg Richtung City locken.
So sahen die Entwürfe für eine Wiederbelebung des Mülheimer Rathausmarktes im Jahr 2013 aus, als Bürger in einer Chárrette“ Ideen für eine Innenstadt-Belebung eingebracht hatten. Der Kiosk (in der rechten Platzecke) sollte als Café mit Sonnendeck auch Radler vom Radschnellweg Richtung City locken. © Stadt Mülheim

Die Vorstellung von Schwarz-Grün: „einmal frische Pommes, eine Currywurst oder vielleicht auch einen Veggie-Burger in der Mittagspause auf dem Rathausmarkt essen“. Wo es mit dem Abriss nicht geklappt habe, möge man doch „gerne mal anderes probieren“, sagte Planungspolitiker Oliver Linsel (Grüne) dazu.

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Von Mirco Stodollick

CDU und Grüne beklagen: „Noch viel Luft nach oben“

„Dem Kiosk neues Leben einzuhauchen, ist ein wichtiger Baustein, um den Rathausmarkt zu einem wirklich attraktiven und lebendigen Platz zu machen“, stellten Björn Maue, finanzpolitischer Fraktionssprecher der Grünen, und Bürgermeister Markus Püll (CDU) fest. Die beiden Fraktionen sind sich einig, dass im Hinblick auf das Ziel, einen attraktiven und lebendigen Rathausmarkt zu erhalten, „noch viel Luft nach oben ist.“ Lediglich die Abfallcontainer seien verlagert, das erneuerte Pflaster sei „in einem erbärmlichen Zustand“.

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Dabei hatte es einst im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Innenstadt-Gestaltung vorzeigbare Entwürfe für einen belebten Rathausmarkt gegeben. Der Rathausmarkt sollte „Stadtbühne“, die umliegenden Bahnbögen entwickelt werden, eine öffentliche Toilette geschaffen werden. Der Kiosk war, umgebaut mit kleinem Sonnendeck, als kleines Café skizziert worden.

All dies habe nichts an Aktualität verloren, stellen CDU und Grüne jetzt fest.