Mülheim. Mülheims Feuerwehrchef blickt positiv auf die Zahlen und landet bei einer Erstimpfungsquote nahe 80 Prozent. Weil Kinder nicht im Rennen sind.

Über die Corona-Impfkampagne wird gerade viel geschimpft, weil der Impfstoff nur in enttäuschend geringer Menge eintrifft. Mülheims Feuerwehrchef Sven Werner kennt die Situation nur zu gut, dennoch möchte er anders auf die Zahlen blicken. Positiv.

Knapp 40 Prozent der impfwilligen Erwachsenen in Mülheim immunisiert

Nach einer Rechnung, die Werner jetzt im Sozialausschuss präsentiert hat, sind schon fast 80 Prozent der Mülheimerinnen und Mülheimer erstmals geimpft, knapp 40 Prozent komplett immunisiert. „Das ist schon gut“, meint der Leiter der Mülheimer Feuerwehr, ein wichtiger Kopf im Krisenstab. Doch wie kommt er darauf?

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Von der Einwohnerzahl, knapp 175.000 Menschen, die den Impfquoten bislang zugrunde gelegt wird, zieht man zunächst die Kinder unter zwölf Jahren ab, für die überhaupt noch kein Vakzin zugelassen ist. So landet man bei rund 152.000 Personen.

Spätestens im September ein Impfangebot für alle

Doch nicht jeder Erwachsene und Jugendliche möchte sich impfen lassen. „Wenn wir von 80 Prozent Impfwilligen ausgehen, bleiben gut 120.000 Personen“, erläutert Sven Werner. Genauer wären es 121.600 Menschen. Die aktuelle Quote der Erstimpfungen läge dann bei knapp 79 Prozent, die der Zweitimpfungen nähert sich 39 Prozent. Auf dieser Grundlage geht der Leiter der Feuerwehr weiterhin davon aus, „dass wir spätestens im September allen ein Impfangebot machen können“.

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Auch weitergehende Anfragen der Fraktionen von CDU und Grünen beantwortete Sven Werner, etwa nach der Ablehnung von Astrazeneca-Impfungen in Mülheim („das passiert aktuell relativ selten“) und versäumten Impfterminen. Etwa zehn Prozent der vorgemerkten Personen würden nicht erscheinen, „meist Leute, die von ihren Hausärzten ein Impfangebot bekommen und vergessen, sich beim Impfzentrum abzumelden“. Dort würden aber grundsätzlich zehn Prozent mehr Termine vereinbart, als das Team schaffen kann. Dieser Puffer gleicht die so genannte „No-Show“-Quote aus.

Wiederaufnahme der Erstimpfungen noch nicht in Sicht

Zum – notgedrungenen – Stopp der Erstimpfungen im städtischen Impfzentrum erklärte Sven Werner, er hoffe, dass zum Monatsende wieder Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Eine verlässliche Zusage gab es auch am Mittwoch in der wöchentlichen Videokonferenz des NRW-Gesundheitsministeriums nicht. Voraussichtlich Ende der Woche sollen die Städte neue Informationen bekommen.