Mülheim. Nach der ersten Woche im Präsenzunterricht sind an Mülheimer Schulen Corona-Tests positiv ausgefallen. Warum nicht jeder Fall zu Quarantäne führt.
Seit vergangenen Montag treffen sich alle Schüler an Mülheims Grundschulen sowie an den weiterführenden Schulen und an den Berufskollegs wieder in voller Klassenstärke zum Präsenzunterricht. Nach wie vor werden an den Grund- und Förderschulen die sogenannten Lolli-Tests durchgeführt, an den anderen Schulen testen sich die Schüler zweimal pro Woche selbst auf Corona. Hat der engere Kontakt durch den Präsenzunterricht mit allen gleichzeitig zu mehr positiven Fällen geführt? Schlägt sich das in den Quarantäne-Anordnungen der Stadt nieder?
Frank Pisani, Leiter des Gesundheitsamtes, zieht eine Zwischenbilanz nach der ersten Woche mit vollen Klassen. An fünf Grund- und Förderschulen im Stadtgebiet seien bislang positive Fälle aufgetreten sowie an einem Gymnasium und einem Berufskolleg.
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An Grundschulen bislang nur einzelne Mülheimer Schüler in Quarantäne
Aktuell gibt es zwei Fälle an der Wilhelm-Busch-Schule in Dümpten, einer Förderschule mit den Förderschwerpunkten Sprache, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung, und je einen Positiv-Fall an den Grundschulen Katharinenschule in Speldorf, Erich-Kästner-Schule in Dümpten und Schildbergschule, ebenfalls in Dümpten. Dort sei jeweils bislang nur der einzelne Schüler oder die einzelne Schülerin mit der zugehörigen Familie in Quarantäne geschickt worden und noch nicht die ganze Klasse, so Gesundheitsamtsleiter Frank Pisani.
Ausschlaggebend für eine mögliche Klassen-Quarantäne an Grundschulen sei der Blick in die nachfolgende Lolli-Pool-Testung, denn, so Pisani, man müsse „dem Virus Zeit geben, um wirksam zu werden“ und damit nachweisbar zu sein. Gleichwohl werde mit den betroffenen Grundschulen Rücksprache gehalten. „Wir beziehen die Lehrer ein, um die jeweilige Situation in der Klasse zu ermitteln. Ist es ein Altbau mit viel Platz oder ein Raum, in dem die Tische enger zusammenstehen und die anderthalb Meter Abstand nicht eingehalten werden können?“ Nach diesen Kriterien werde unter Umständen auch entweder nur der direkte Banknachbar oder aber die sternförmig umliegenden Schüler des Kindes mit positivem Testergebnis herausgenommen.
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An den weiterführenden Schulen in Mülheim gilt die Cluster-Quarantäne
An den weiterführenden Schulen, wo derzeit am Gymnasium Broich und am Berufskolleg Stadtmitte je ein positiver Fall aufgetreten ist, werde anders verfahren. Dort gelte die sogenannte Cluster-Quarantäne – also Quarantäne für eine ganze Klasse oder einen Kurs. Die Schülergruppen, die davon betroffen seien, verdeutlicht Pisani, könnten sich nach fünf Tagen mit einem negativen Test freitesten und dann wieder am Präsenzunterricht teilnehmen.
An Kitas lägen derzeit keine Quarantänen vor, so der Leiter des Gesundheitsamtes. Da am Freitag – dem Brückentag – allerdings noch nicht alle Daten aus den Schulen beim Gesundheitsamt eingegangen seien, so Pisani, könnten sich die Zahlen schnell überholt haben. Aber, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes: „Wenn man die Zahlen der Quarantänen jetzt mit denen aus der Zeit mit den hohen Inzidenzwerten vergleicht, stehen wir gut da.“