Mülheim. Dem Mülheim-Essener Verkehrsunternehmen fügt Corona weiterhin hohe Verluste zu. Ohne Hilfen von Bund und Land drohen weitere Kürzungen.

15 Millionen Euro an Fahrgeldeinnahmen sind der Ruhrbahn während der Pandemie im vergangenen Jahr weggebrochen. Inzwischen hätten sich die Fahrgastzahlen zwar erholt, vermeldet das Mülheim-Essener Verkehrsunternehmen, doch Busse und Bahnen seien nach wie vor deutlich leerer. Nun hofft die Geschäftsführung auf den Rettungsschirm 2 von Bund und Land. Denn die Ruhrbahn habe keine Rücklagen. Stehen Mülheim weitere Einschnitte im Angebot bevor?

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Ruhrbahn transportiert nur noch 40 Prozent der Fahrgäste von 2019

Zwei Milliarden Euro sehen die Hilfen vor, weitere 278 Millionen will NRW zusätzlich für Verkehrsunternehmen beisteuern.

Ohne diese Finanzhilfen seien erneute Einsparungen offenbar kaum vermeidbar: „Der Rettungsschirm ist ein sehr wichtiges Signal zur Vermeidung einer Angebotsdiskussion“, sagt Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan, und bilanziert: „Durch die Pandemie fahren heute im Vergleich zum Jahr 2019 immer noch deutlich weniger Fahrgäste mit uns. Aktuell sind es über 40 Prozent. Die Erlöse aus Ticketverkäufen sanken 2020 auf 120 Millionen Euro gegenüber 134 im Jahr 2019. Das hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2021 fortgesetzt.“

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Sieben Millionen Euro Einnahmenverluste im ersten Quartal 2021

So betragen die Einnahmeverluste im ersten Quartal gegenüber den Vergleichsmonaten von 2019 bereits sieben Millionen Euro. Denn noch fahre die Ruhrbahn mit unveränderter Leistung, erläutert Geschäftsführer-Kollege Michael Feller, weil das Bundesinfektionsschutz-Gesetz fordere, ausreichend Abstand in den Fahrzeugen zu gewährleisten. Zudem halte man „das Mobilitätsangebot in Essen und Mülheim aufrecht, damit all diejenigen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, weiterhin gut zu ihren Zielen kommen“.

Rücklagen für schwere Zeiten hat die Ruhrbahn offenbar nicht gebildet: „Als Unternehmen der Daseinsvorsorge machen wir keine Gewinne im klassischen Sinne und haben daher auch keine Rücklagen“, begründet Bonan.