Mülheim. Die Debatte um ein Netz am Mülheimer Aussichtspunkt Kahlenberg verschärft sich. MBI nennt Steinwurf auf Herberge eine „Erfindung“ der Eigentümer

Ist die Behauptung, dass Flaschen und Steine von der Aussichtsplattform Kahlenberg auf die einstige Jugendherberge geworfen würden, nur eine Erfindung, um den Bau eines Stahlnetzes vor dem beliebten Ort zu rechtfertigen? Zumindest die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) stellen diese Spekulation in den Raum. Anstelle des Netzes fordern sie erst einmal „verhältnismäßige Maßnahmen“, zum Beispiel Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt.

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MBI: „Es wäre eine Schande, diesen schönen Platz durch Stahl öder ähnliches zu verunstalten.“

Die MBI mahnen, dass ein Vergittern des Aussichtspunkts oberhalb der Jugendherberge diesem Ort die Attraktivität nehmen würde: Seit Jahrzehnten werde die Aussichtsplattform oberhalb des Gebäudes genutzt. Sie sei ein touristischer Magnet, ein Ort der Erinnerungen für viele Mülheimer und besonders ein Treff für junge Menschen. „Dies liegt allerdings auch an dem Mangel an Alternativen. Es wäre eine Schande, diesen schönen Platz durch Stahl öder ähnliches zu verunstalten“, argumentiert die MBI.

Ebenso erinnert die Partei daran, dass die Stadt „das einzigartige städtebauliche und historische Vorzeigeobjekt Mülheims, das Postkartenmotiv der einst städtischen Jugendherberge am Kahlenberg“ vor gut zehn Jahren unter heftigem Protest an eine Immobilienfirma verkaufte. Als diese das Gebäude in Eigentumswohnungen umwandelte, sei die Plattform bekannt gewesen.

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Keine Privilegien für „betuchte Menschen“

Dass die betuchten Menschen nunmehr aber auch Ihren Einfluss zu einer weiteren Privilegierung, mehr Privatsphäre und Verunstaltung der Plattform nutzen können, muss verhindert werden“, fordert die MBI. Ende Mai ist die Beschlussvorlage über die sogenannte "Umgestaltung der Aussichtsplattform auf dem Kahlenberg“ in der Bezirksvertretung 1 auf der Tagesordnung.