Mülheim. Die Mülheimerin Ursula Kruse-Hartmann hat in der Corona-Pandemie ein neues Hobby entdeckt: Sie verwandelt Zigarrenkisten in kleine Kunstwerke.

Die einen gehen Wandern, andere sind viel mit dem Fahrrad unterwegs, so mancher hat das Heimwerken für sich entdeckt. Viele Menschen haben während der Pandemie ein neues Hobby gefunden. So auch die Mülheimerin Ursula Kruse-Hartmann.

Die pensionierte Lehrerin verwandelt seit einiger Zeit Zigarrenkisten in kleine Kunstwerke. Dass Zigarrenkisten coronabedingt zum Objekt der Begierde der Speldorferin wurden, war reiner Zufall. „Ich habe vor einem DHL-Shop gewartet und da standen zwei Zigarrenkisten für benutzte und frisch desinfizierte Stifte vor dem Eingang“, erinnert sich Ursula Kruse-Hartmann an den Tag, an dem sie eine neue Freizeitbeschäftigung für sich gefunden hat.

Die Tabakkisten kauft sie in unterschiedlichen Größen und Formen

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„Ich fand die so hübsch, das Holz so toll – ich dachte, die kann man bestimmt künstlerisch schön gestalten.“ Mitarbeiter des DHL-Shops versorgten die 72-Jährige zunächst kostenlos mit leeren Zigarrenkisten, mittlerweile kauft sie die Tabakkisten im Internet in ganz unterschiedlichen Größen und Formen. Heute verbringt Ursula Kruse-Hartmann manchmal bis zu sechs Stunden mit dem Verzieren der Holzkisten.

Jeden Tag kommen ihr neue, kreative Gestaltungsideen und sie lernt immer wieder dazu. Anfangs war es nämlich gar nicht so einfach, die richtigen Techniken, das richtige Material zu finden. „Zunächst wollte ich die Kisten einfach nur bemalen, da ist die Oberfläche aber gar nicht für geeignet“, so Kruse-Hartmann über das Herantasten an das neue Hobby. „Jetzt arbeite ich ausschließlich mit farbigem Klebeband, Spachtel und Acrylfarbe.“

Immer mehr Schmuckstücke stehen bei ihr in der Wohnung

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Eigentlich, so die ehemalige Lehrerin für die Fächer Englisch und Musik, sei es nie so ihr Ding gewesen, sich künstlerisch zu beschäftigen. Heute ist es schon fast wie eine Sucht geworden und die Kreativität versüßt der Seniorin den Corona-Alltag. Normalerweise hat sie viele Hobbys, Langeweile kam nie auf. „Ich spiele unter anderem in einem Ukulele-Orchester und wir treten in Altenheimen auf.“ Solche Hobbys auszuüben, sei coronabedingt natürlich momentan nicht möglich.

Mittlerweile haben sich bei der 72-Jährigen viele kleine Kunstwerke angesammelt. Hat sie die bunten Zigarrenkisten anfangs noch im Familien- und Freundeskreis verschenkt, werden es nun immer mehr Schmuckstücke, die bei Ursula Kruse-Hartmann in der Wohnung stehen. „Gerne würde ich meine kleinen Kunstwerke zugunsten des Tierheims verkaufen“, so die Tierliebhaberin.

Ihre Idee: Die Kistchen verkaufen und den Erlös ans Tierheim spenden

Erzählen Sie uns von Ihrem Hobby!

Haben Sie während der Corona-Krise eine alte Sammlung wieder ausgepackt oder ein neues, vielleicht ungewöhnliches Hobby für sich entdeckt? Wenn ja: Warum gerade dieses Hobby? Wie sind Sie dazu gekommen? Erzählen Sie uns von ihrer neuen Freizeitbeschäftigung in Zeiten von Corona. Melden Sie sich gerne unter 4430831 oder per Mail an redaktion.muelheim@waz.de.

„Die Kistchen kann man eigentlich auch als Rohling betrachten und sie für individuelle Zwecke weiterverarbeiten.“ Etwa als Schmuckkästchen oder als Aufbewahrung für Hunde- und Katzenleckerchen. Da aufgrund der Pandemie auch in diesem Jahr der Sommerbasar des Mülheimer Tierheims ausfallen wird, möchte Ursula Kruse-Hartmann ihre bunt verzierten Unikate direkt verkaufen und den Erlös dann dem Tierheim zukommen lassen.

Ein bisschen glaubt Ursula Kruse-Hartmann, dass das neue Hobby eine Art Bestimmung war. „Der Gedanke kam mir zumindest, als ich die erste Zigarrenkiste der Marke „Corona“ in den Händen hielt“, lacht sie. „Irgendwie fügen sich die Dinge am Ende dann doch immer zusammen.“

Wer Ursula Kruse-Hartmann bei ihrer Spendenaktion für das Tierheim unterstützen und eine bunt verzierte Zigarrenkiste erwerben möchte, kann sich unter uschikruse@gmx.net mit ihr in Verbindung setzen.