Mülheim. Aufatmen im Mülheimer Marien-Hospital: Das Feuer hätte schlimm enden können. Gegen eine Psychiatrie-Patientin wird wegen Brandstiftung ermittelt.

Aus dem Schreck in der Abendstunde wurde zum Glück kein Drama. Im St. Marien-Hospital hat am Sonntag ein Patientenzimmer in der geschützten Station der psychiatrischen Klinik gebrannt. Letztlich gab es nur geringen Schaden und keine Verletzten. Allgemeine Erleichterung am Tag danach.

Gegen 18.45 Uhr am Sonntagabend wurde der Alarm ausgelöst. Inzwischen ist im Marien-Hospital auch relativ klar, was passierte: „Ein(e) Patient(in) hatte eine Matratze und einen Vorhang in Brand gesetzt“, erklärte eine Krankenhaussprecherin auf Anfrage. Das Geschlecht der Person sollte ebenso offen bleiben wie ihr Alter. Die Polizei wurde am Montag etwas genauer, ein Sprecher sagte: „Wir ermitteln wegen vorsätzlicher Brandstiftung gegen eine Frau.“

Patientin setzte im Mülheimer Marien-Hospital die Matratze in Brand

Es qualmte heftig, und das Team auf der geschützten Station handelte sofort: Alle 19 Patientinnen und Patienten, die dort untergebracht sind, wurden in Sicherheit gebracht und ausquartiert, schon bevor das Großaufgebot der Feuerwehr eintraf. Mittlerweile konnten nach Auskunft des Krankenhauses alle wieder in ihre Zimmer zurückkehren. Nur der Raum, in dem der Brand ausbrach, kann noch nicht genutzt werden. Der Schaden halte sich Grenzen, so die Sprecherin des St. Marien-Hospitals. Die genaue Schadenshöhe werde noch ermittelt, „sie wird aber geringfügig sein“.

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Sechs Patientinnen und Patienten im verrauchten Trakt klagten über Atemwegsbeschwerden. Eine Rauchgasvergiftung hat aber niemand erlitten, das ergaben Blutuntersuchungen, die direkt im Krankenhaus durchgeführt wurden. Auch die Person, die das Feuer verursacht hat, blieb unverletzt. Der Schock dürfte bei den psychisch erkrankten Menschen aber tief sitzen. „Unser Team aus Ärzten und Psychologen ist in der psychiatrischen Klinik sowieso sehr nahe an den Patienten“, so die Krankenhaussprecherin. „Selbstverständlich kümmern sie sich.“

Alarm im Krankenhaus: Für die Feuerwehr „einer der Worst Cases“

Für die Mülheimer Feuerwehr und zahlreiche andere Rettungskräfte war der Einsatz am Sonntagabend schon nach rund einer Stunde beendet. Der Brand ließ sich leicht löschen, die Station wurde durchgelüftet. Doch das Stichwort „Krankenhaus“ im Zusammenhang mit einem Feueralarm ist auch für die Profis immer ein besonders kritischer Fall. „Einer der Worst Cases“, sagt der Mülheimer Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. So wurde auch beim Marien-Hospital sofort Vollalarm ausgelöst: Jeweils beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehr wurden alarmiert.

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Außerdem musste man von einem „Massenanfall von Verletzten“ ausgehen, zunächst richtete man sich auf zehn Verletzte ein. Um ausreichend Rettungswagen vor Ort zu haben, wurden auch alle Mülheimer Hilfsorganisationen - Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser - auf den Plan gerufen. Letztlich aber glücklicherweise nicht gebraucht. Der Alarmplan des Marien-Hospitals hat auch aus Sicht der Feuerwehr gut funktioniert. „Der Vorteil war: Es ist ,unser’ Krankenhaus“, ergänzt Thorsten Drewes, „das wir aus regelmäßigen Begehungen gut kennen. Alles hat wunderbar geklappt.“