Mülheim. CDU und Grüne in Essen und Mülheim geben Luftschiff Theo am Flughafen eine Garantie. Was die WDL zum Planungsstand für ihr Millionen-Invest sagt.
Städteübergreifend haben sich die schwarz-grünen Ratsmehrheiten in Essen und Mülheim darauf verständigt, dass das Luftschiff Theo auch über 2034 hinaus vom Areal des Flughafens abheben soll. Wie es um die geplante Zwölf-Millionen-Euro-Investition unter anderem in eine Luftschiff-Eventhalle steht, verriet nun der Geschäftsführer des Luftschiffbetriebs WDL, Frank Peylo.
Bekanntlich plant die Westdeutsche Luftschiffgesellschaft (WDL), vor Ort tabula rasa zu machen und ihre Gebäude komplett neu zu bauen. Neben einer Eventhalle mit illuminiertem Luftschiff für 2500 Besucher und mehr plant WDL einen Multifunktionsbau mit 16.500 Quadratmetern. Er soll an die Luftschiffhalle angebaut werden, 20 mal 40 Meter breit und zweistöckig. Der Bau soll unter anderem die WDL-Verwaltung, die Theo-Wüllenkemper-Stiftung, Gastronomie und Flugzeug-Stellplätze beherbergen.
Im September 2022 soll die Luftschiff-Eventhalle stehen
Weil die WDL die Luftschiffhalle doch nicht im Bestand sanieren kann, verzögert sich der Baustart, der ursprünglich für Ende 2020 vorgesehen war, noch einmal. Mittlerweile ist er für das Frühjahr 2022 ausgerufen, denn es bleibt nur das kurze Zeitfenster von Frühjahr und Sommer für den Bau, weil das Luftschiff winterfest unterzubringen ist. Im September 2022 soll „Theo“ ein neues Zuhause haben.
WDL-Geschäftführer Peylo sagte am Montag im Gespräch mit dieser Redaktion, dass das Architektenbüro Smyk-Fischer aus Saarn, das nebenan auch für die neue Pitstop-Zentrale verantwortlich zeichnet, mit der Entwurfsplanung betraut sei. Eventhalle und Multifunktionshalle sollen parallel geplant, aber in zwei Bauanträge gepackt werden, um beim Bau der Luftschiffhalle keine weitere Verzögerung zu riskieren, so Peylo. Gutachten sind in Arbeit, zwei Bombenverdachtsfälle auf der Fläche sind laut Peylo zu prüfen.
WDL-Geschäftsführer: Essener Stadtrat sollte jetzt Flugbetrieb bis 2034 absichern
Aktuell hat Peylo allen Grund zur Freude, nachdem sich die schwarz-grünen Koalitionspartner sowohl in Essen als auch in Mülheim als gemeinsame Marschroute für die Zukunftsplanung am Flughafen darauf verständigt haben, dass Luftschiff Theo auf jeden Fall nach dem Jahr 2034 weiter aufsteigen soll.
„Es ist erst mal zu begrüßen, dass man darüber nachdenkt, den Flugbetrieb auch über 2034 hinaus zu ermöglichen“, sagt Peylo. Er erkennt aber in den Statements von Partei- und Fraktionsspitzen durchaus, dass der gefundene Kompromiss ein weicher ist. Peylo wünscht sich, dass der Essener Stadtrat alsbald die Konsequenz zieht und wie Mülheims Stadtrat den Flugbetrieb unter Berücksichtigung moderner Flugtechnik zunächst einmal bis 2034 absichert.
Noch, so schätzt es Peylo ein, sei „nichts in trockenen Tüchern. Es sind noch 13 Jahre bis 2034. Da passiert noch sehr viel“, ist er sich sicher. Schließlich hatten Mülheims CDU und Grüne noch im Oktober 2020 starke Zweifel an den Investitionsplänen der WDL geäußert.