Mülheim. Eine Mülheimerin klagt über „zu volle Busse“ in Saarn und ärgert sich über die Ruhrbahn. Betroffene Schüler berichten jedoch etwas anderes.

Mit dem Bus zur Schule oder der Arbeit zu fahren, bedeutete in der Regel immer enges Zusammenquetschen im Bus und dichtes Gedrängel beim Aussteigen. Situationen, die in der aktuellen Pandemie verhindert werden müssen. Eine Leserin aus Mülheim ärgert sich nun über zu volle Busse, vor allem in Saarn. Der erste Bus sei „quasi nicht mehr begehbar“ gewesen, im zweiten sei „fast jeder Platz besetzt“ gewesen. Wie kann das sein?

Auch interessant

Nicht erst nach erneuter Einführung des Präsenzunterrichts beschäftigt sich die Ruhrbahn mit der Frage, wie man Schüler und andere Fahrgäste vor dem Coronavirus im öffentlichen Nahverkehr schützen kann. „Wir nutzen unser volles Angebot an Bussen und E-Wagen, obwohl die Auslastung geringer ist als vor der Pandemie und sich die Schüler im Wechselunterricht befinden“, erklärt Sylvia Neumann, Sprecherin der Ruhrbahn. Ohnehin hatte die Ruhrbahn nach der letzten Kritik von Eltern und Schülern ihre Wagenflotte aufgestockt. „Und natürlich raten wir unseren Fahrgästen auch, die geltenden Abstands- und Maskenregeln zu befolgen.“

Mülheimer Schüler berichten von „fast leeren“ Bussen

Was sagen die Schüler dazu? In der Praxis scheinen diese Maßnahmen zu funktionieren, wie Sophie Liska berichtet, die regelmäßig mit dem 133er zu ihrem Unterricht an der Gesamtschule Saarn fährt: „Ich merke einen Riesenunterschied. Sonst musste man sich fast darum prügeln noch in diesen Bus reinzukommen. Oft konnte der Bus gar nicht mehr an allen Haltstelle anhalten, weil er so überfüllt war.“ Jetzt bekomme jeder einen Sitzplatz in ausreichendem Abstand, sagt die Schülerin.

Auch interessant

Auch Schüler des Gymnasiums Broich berichten von „nie mehr als zehn Personen in einem großen Bus“. Um die Schüler besser zu schützen, habe die Ruhrbahn zusätzlich rund 35.000 FFP2-Masken an 93 Schulen in Essen und Mülheim verschickt. Diese erhalten die Schüler kostenlos bei Vorlage eines gültigen Schokotickets. Bereits Anfang des Jahres verschickte die Ruhrbahn an alle Kunden mit festem Abonnement eine FFP2-Maske.

Beschwerde einer Mülheimerin: Bus „quasi nicht mehr begehbar“

Damit Situationen, wie sie die Leserin beklagt, aktuell nicht auftreten, seien die Ruhrbahn-Mitarbeiter selber unterwegs „und beobachten – gerade zu den Spitzenzeiten – das Aufkommen in unseren Bussen, aber auch wir geraten irgendwo an unsere Grenzen“, so Neumann. Sie empfiehlt, sich bei Problemen direkt an die Ruhrbahn zu wenden: „Normalerweise meldet der Fahrer solche Vorkommnisse nach seiner Schicht, aber natürlich sind wir auch dankbar, wenn wir Hinweise der Fahrgäste erhalten.“