Mülheim. Mülheimer Geschäfte dürfen mit Terminvergabe wieder Kunden empfangen. Doch viele nutzen die Möglichkeit nicht. Wer geöffnet hat und wer nicht.
Obwohl der Einzelhandel seit diesem Montag zumindest wieder einen Teil seiner Kunden empfangen darf, haben noch nicht alle Geschäfte in Mülheim wieder geöffnet. Wir haben uns in der Innenstadt und im Rhein-Ruhr-Zentrum umgesehen.
In den meisten Läden in der Mülheimer City herrscht zumindest wieder leichter Betrieb, doch bei mehreren Shops auf der Leineweberstraße stehen die Kunden vor verschlossener Türe. Auch die Second-Hand-Kette Humana, die erst im vergangenen Jahr auf die Schloßstraße gezogen war, ist geschlossen.
Click & Meet ist für viele Mülheimer Händler nicht kostendeckend
„Wir hatten sehr durchmischte Rückmeldungen“, sagt Bernd Hermes, Geschäftsführer der Werbegemeinschaft Innenstadt. Nicht für alle Händler sei das neue „Click & Meet“-System kostendeckend. „Oft ist es auch nur ein Akt des Flagge-Zeigens“, sagt Hermes. Dass noch immer keine Soforthilfen oder öffentlichen Förderprogramme geflossen seien, habe vor allem die inhabergeführten Geschäfte hart getroffen.
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Auch im Forum ist noch das ein oder andere Rolltor heruntergelassen. Hema und Tchibo empfangen im Erdgeschoss nach wie vor keine Kundschaft. TK-Maxx öffnete nach Informationen des Centermanagements am Mittwoch wieder seine Pforten. Ob die Filiale von Douglas noch einmal öffnen wird, ist nach wie vor fraglich. Sie gehört zu den Standorten, die die Parfümerie-Kette schließen will.
70 Prozent der Shops im Rhein-Ruhr-Zentrum sind wieder offen
Im Rhein-Ruhr-Zentrum sind nach Angaben der scheidenden Center-Managerin Heike Marzen 70 Prozent der Shops wieder geöffnet. „Wenn auch aufgrund der bestehenden Restriktionen an einigen Stellen nur in stark reduzierter Form“, wie Marzen betont.
Einige Händler würden das Terminshopping zurzeit nur stundenweise oder an bestimmten Tagen anbieten. „Geschlossene Läden an der ein oder anderen Stelle sind also eine Momentaufnahme“, so die Center-Leiterin.
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Tatsächlich hätten sich aber auch einige Geschäftsinhaber gegen das neue Konzept entschieden, da die damit zu erwirtschaftenden Erträge oft nicht im Verhältnis zu den dahinterstehenden Kosten stehen. Andere Geschäfte würden Schwierigkeiten wegen der 40-Quadratmeter-Regelung bekommen: Es ist nur ein Kunde pro 40 Quadratmetern erlaubt.
RRZ-Geschäftsführerin: „Hätten uns weitreichendere Lockerungen gewünscht“
Spontane Termine, wenn Plätze frei sind
Seit Montag, 8. März dürfen Kundinnen und Kunden wieder einkaufen, wenn sie vorher einen entsprechenden Termin gemacht haben. Nur wenn im Laden noch Plätze frei sind, dürfen die Händler auch spontane Termine vergeben.
Die Anzahl der Kunden ist auf eine Person pro 40 Quadratmeter begrenzt. Davon ausgenommen sind Buchhandlungen, Schreibwarengeschäfte oder Blumengeschäfte.
„Wir hätten uns weitreichendere Lockerungen gewünscht, die es allen Händlern möglich machen, schneller und gemeinsam wiederzueröffnen und das geringe Infektionsrisiko im Handel noch stärker berücksichtigen“, betont Heike Marzen. „Click & Meet“ sei kein adäquater Ersatz für eine reguläre Wiedereröffnung der Geschäfte.
Lediglich Buchhandlungen, Schreibwarengeschäfte, Blumen- und Gartenmärkte dürfen ohne Terminvereinbarung wieder öffnen. Bei einer stabilen Inzidenz unter 100 ist eine weitere Öffnung des Handels frühestens ab dem 5. April möglich.