Mülheim. Homeschooling belastet Eltern und Schüler. Zwei Mülheimer Geschäftsfrauen hatten nun eine Idee, um Kindern Anerkennung zuteil werden zu lassen.
Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen zehren an den Nerven. Gerade Eltern, die den Spagat zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und Homeschooling seit Monaten meistern müssen, kommen oft an ihre Belastungsgrenze. Da geht die Frage, wie sich Kinder fühlen, die diese Krisenzeit ebenso irgendwie meistern müssen, oft unter. Für Gertje Forlong und Laura aus dem Siepen war es daher mal an der Zeit, auch ihren Kindern Respekt zu zollen, dass sie das Jahr bisher so gut gemeistert haben.
Hier gibt es Urkunden und Malvorlagen
Die Urkunden „Homeschooling Queen“ und Homeschooling King“ können auf lovelyforlong.de oder farbtier.de kostenlos heruntergeladen werden.
Laura aus dem Siepen hat außerdem in liebevoller Handarbeit Motive aus der Stadt Mülheim an der Ruhr künstlerisch als Malvorlage angefertigt. Diese gibt es auf der Stadtseite auf muelheim-ruhr.de/cms/muelheimer_malvorlagen.html
Mit einer Urkunde haben sich die beiden Zweifach-Mütter bei ihren „Homeschooling Queens“ und „Homeschooling Kings“ bedankt. „Mir kam einfach die Idee, weil ich es wichtig finde, dass die Kinder in dieser Zeit auch mal ein dickes Lob und eine Anerkennung brauchen“, sagt Gertje Forlong, die die Urkunde entworfen hat. „Laura habe ich dann mit ins Boot geholt, weil sie als Grafikerin den Entwurf dann digital nachzeichnen und so für den Druck aufbereiten konnte.“
Tobias (10): Es ist schön, ein Lob zu bekommen
Denn die Urkunde möchten die beiden Mülheimerinnen nicht nur an die eigenen Kinder verleihen. Sie stellen die Vordrucke auf ihren Internetseiten kostenlos zur Verfügung, damit auch andere Kinder zu „Homeschooling Queens oder Kings“ gekürt werden können. „Es ist ja schon eine besondere Zeit und auch als Erinnerung ganz schön“, meint Laura aus dem Siepen. „Denn es ist ja nicht alles schlimm im Moment und in zehn Jahren, wenn einem so eine Urkunde wieder in die Hände fällt, freut man sich und denkt auch positiv an die Zeit zurück.“
Gefreut hat sich auch „Homeschooling King“ Tobias, als er und seine jüngere Schwester Sarah die Urkunden von seinen Eltern bekommen haben. „Es ist schön, ein Lob zu bekommen“, sagt der Zehnjährige, der die fünfte Klasse eines Gymnasiums besucht. „Wir bekommen auch häufig mündlich ein Lob von meinen Eltern, das tut genauso gut.“ Die Urkunde hat Tobias an seine Pinnwand gehängt, da fungiere sie auch ein bisschen als Motivator, wenn man mal einen Durchhänger habe.
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„Meine Kinder managen das und organisieren sich so toll, da musste einfach mal ein dickes Lob her“
Mutter Kerstin Hagedorn ist es wichtig, ihren Kindern zu zeigen, dass sie stolz auf die beiden ist. „Ich bin selbst Lehrerin und da kommen die eigenen Kinder manchmal zu kurz“, gesteht Hagedorn, der es durch ihren Job auch manchmal an Zeit und Energie fehlt. „Meine Kinder managen das und organisieren sich so toll, da musste einfach mal ein dickes Lob her.“
Als Grundschullehrerin weiß Hagedorn, was ihre Tochter und ihr Sohn im Homeschooling leisten, wie gut sie es bisher gemeistert haben und dass es oft alles andere als leicht ist. Deshalb ist es der Pädagogin ein großes Anliegen, auch ihren Schülern regelmäßig ein Feedback und Anerkennung zu geben. „Für eine Arbeit, mit der sich die Kinder ganz unterschiedlich und individuell mit dem Thema Planeten und Sonnensystem auseinandergesetzt haben, gab es auch eine Urkunde und für jedes Kind eine Packung Knisterkaugummi mit einem Außerirdischen auf der Verpackung.“
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Tobias: Meine Mutter ist auch eine Homeschooling Queen
Gertje Forlong und Laura aus dem Siepen freuen sich, dass die Idee auch bei anderen Eltern gut ankommt. Es gab sogar schon Anfragen von Freunden aus dem Ausland, sodass sie demnächst auch eine Urkunde in englischer Version online zum Herunterladen zur Verfügung stellen werden. Die Urkunde richtet sich nicht ausnahmslos an Kinder und kann auch ganz individuell beschriftet werden. So können sich umgekehrt auch die Kinder bei den Lehrern mit einer Urkunde bedanken, denn auch für Lehrer ist die Coronazeit oft eine große Belastungsprobe.
Und Tobias ist sich sicher: „Meine Mutter ist auch eine Homeschooling Queen. Sowohl als Mama als auch als Lehrerin.“