Mülheim. Wie es in den Mülheimer Schulen ab dem 11. Januar konkret weitergeht, entscheidet sich Ende der Woche. Schüler und Eltern werden informiert.
Noch sind Ferien, doch am Montag (11. Januar) soll die Schule eigentlich wieder starten. Die Videokonferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am heutigen Dienstag soll die Richtung weisen. Wird der Lockdown auch für die Schulen verlängert? Sollen die Kleinsten (bis Klasse 6) wieder Präsenzunterricht haben? Ist Präsenz dann wieder Pflicht? Gibt es Wechselunterricht für die älteren Schüler? Fragen existieren viele.
Infektionslage ausschlaggebend
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat angekündigt, dass das Land NRW am Donnerstag die Richtung vorgeben wird. Sie ist prinzipiell für so viel Präsenzunterricht wie möglich - allerdings nur, wenn es die lokale Infektionslage hergibt. Gemäß den Anweisungen des Landes wird jede Mülheimer Schule also am Donnerstag und Freitag festlegen, wie sie genau verfährt - und die Kinder und Eltern darüber unterrichten.
Die meisten örtlichen Schulen versetzt das nicht mehr in große Aufregung. Sie sind auf alles vorbereitet. "Wir wussten ja schon vor den Ferien, welche Varianten es geben kann. Wir können uns auf alles einstellen", sagt Nicola Küppers, Leiterin der GGS am Dichterviertel.
Präsenz wieder Pflicht?
Wahrscheinlich, so glaubt sie, werde es einen Stufenplan geben, demzufolge Grundschüler wieder zur Schule gehen. Ob dann die Präsenzpflicht aber wieder aufgehoben wird - wie vor den Weihnachtsferien - wisse man noch nicht. "Wenn ja, werden wir genauso vorgehen wie im Dezember. Das hat gut geklappt", so Küppers.
Lediglich neun bis zehn Kinder pro Klasse habe man damals gezählt, die anderen Schüler seien zuhause geblieben - und hätten Distanzunterricht und Lernbegleitung erhalten. Nicht jede Grundschule könne aber diese Unterrichtsform realisieren. Im Dichterviertel hat man den Distanzunterricht zuvor gründlich eingeübt.
Schulferien einfach verlängern?
Die persönliche Meinung der Schulleiterin lautet: "Man sollte die Ferien verlängern. Manche Grundschüler sind infiziert und wissen es gar nicht." Und im Lebenslauf der Kleinen werde es wohl später keine Rolle spielen, wenn sie mal zwei Wochen weniger zur Schule gegangen seien. Für Familien mit Betreuungsbedarf müsse es aber ein Angebot geben.
Auch Schulleiterin Dr. Heike Quednau von der Luisenschule sieht keine unlösbaren Aufgaben auf ihre Schule zukommen: "Wir haben ja alle Szenarien auch schon mal gehabt, wir sind ganz entspannt. Wenn wir die Vorgaben vom Land bekommen, passen wir unseren Plan an und informieren die Eltern darüber." Am Freitagmittag werden man genau sagen können, wie es weitergeht.
Schulleiterin ist ganz "entspannt"
Schulinterne Konzepte zum Distanzunterricht-Unterricht bestehen (und stehen auf der Homepage des Gymnasiums). Man arbeite dabei "mit den technischen Möglichkeiten, die wir haben". Heike Quednau vermutet, dass die Kleinen (bis Klasse 6) eventuell zur Schule gehen werden. "Für sie ist der soziale Kontakt auch besonders wichtig." Außerdem können berufstätige Eltern sie nicht oder nur schwer zuhause betreuen. Auch für die Schüler aus der Stufe 12, die im Mai Abi machen wollen, wäre ihrer Meinung nach Präsenzunterricht notwendig.