Mülheim. Für viele Einzelhändler und Gastronomen war das Corona-Jahr ein schwieriges. Einige haben es dennoch gewagt, in Mülheim ein Geschäft zu eröffnen.
Trotz Corona war dieses Jahr eines mit vielen Neueröffnungen in Mülheim. Vor allem zum Beginn des Jahres sind mehrere Gastronomien und Einzelhändler an den Start gegangen, aber auch während der Pandemie haben sich Neugründer getraut. Ein Überblick.
Püngel & Prütt: Der Unverpackladen am Löhberg
Das Startkapital für ihre Neugründung hatten die drei Jungunternehmerinnen Lara und Jana Weyers sowie Ariane Gerke bereits im vergangenen Jahr via Crowdfunding-Kampagne gesammelt: Über 25.000 Euro kamen zusammen für den neuen Unverpacktladen Püngel & Prütt. Nach dreimonatiger Umbauphase konnten sie am 14. Januar die Pforten des neuen Geschäfts am Löhberg öffnen. Dort bieten sie unverpackte Lebensmittel an, im Café gibt’s Kaffee und Kuchen – wegen Corona derzeit nur zum Mitnehmen.
Mezzomar: Umzug im Mülheimer Hafen
Mit neuem Interieur, aber teilweise bekannten Gesichtern hat sich das Mezzomar im Stadtquartier Schloßstraße eingerichtet. Eineinhalb Jahre war das Restaurant im Stadthafen geschlossen, eröffnete dann im Januar schräg gegenüber dem alten Standort neu.
Thema: Feine griechische Küche
Direkt neben dem Mezzomar und fast zeitgleich startete das griechische Restaurant Thema. Betrieben wird es von Georgios Papaioannou, der sich vorstellt als Koch mit langjähriger, auch internationaler Erfahrung. Dort gibt es kein Gyros, keine Metaxa-Sauce, sondern der Schwerpunkt liegt auf frischem Fisch.
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Franky’s im Mintarder Wasserbahnhof und Kaimug
Franky’s übernimmt den Mintarder Wasserbahnhof – über diese Nachricht haben sich im Januar viele gefreut. Die Mülheimer Gastronomen haben kurz vor dem Lockdown im Frühjahr eröffnet. Im Oktober, kurz vor dem zweiten Lockdown, gab es dann die nächste Neueröffnung des Franky’s Team: Das Kaimug, schon vorher in Richard Reichenbachs und Tobias Volkmanns Hand, wurde zum Franky’s an der Ruhrpromenade. Dafür aber schloss der Wasserbahnhof an der Schleuseninsel, der nun saniert werden soll.
Edeka Paschmann, Lidl und dm im alten Real
Noch wird renoviert, aber im Frühjahr des nächsten Jahres ziehen Edeka Paschmann, Lidl und der Drogeriemarkt dm in den ehemaligen Real-Markt an der Weseler Straße. Der Drogeriemarkt wird etwa 660 Quadratmeter in der Mitte beziehen, Edeka übernimmt eine Verkaufsfläche von rund 4500 Quadratmetern auf der linken Seite und Lidl etwa 1200 Quadratmeter.
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Humana: Nachhaltige Mode in der Innenstadt
Im Februar hat Firma Humana aus der Nähe von Berlin einen Shop auf der Schloßstraße eröffnet. Ihr Konzept: Sie sammelt ausrangierte Kleider, bereitet sie auf und verkauft sie weiter. In der Mülheimer Innenstadt bietet das Unternehmen gebrauchte Kleidung zum Verkauf an und nimmt auch Altkleider-Spenden entgegen.
Styline: Mode, Deko und Feinkost
Einen bunten Mix an Waren bietet Lisa Grein in ihrem neuen Geschäft am Löhberg: Sie verkauft Deko-Artikel kombiniert mit frischen Blumen und Feinkost-Angeboten, darunter etwa Whisky- oder Landbier-Senf, Chili- oder Zitronengras-Öl.
The Room in Mülheim-Broich: Second Hand und Vintage
Für Kristina Klaus ist ein Lebenswunsch Realität geworden: Sie muss nicht „jeden Morgen um sieben in der Bahn sitzen“, sondern kann „ganz entspannt mit Kaffeebecher in der Hand zum eigenen Laden laufen“. Seit Februar verkauft sie in ihrem neuen Geschäft „The Room’’ in Broich echte Vintage- und Second-Hand-Kleidung.
L’Osteria in Saarn: Neue Filiale der Systemgastronomie
Das Dorf Saarn ist um einen größeren Gastronomiebetrieb reicher: Am Entree zum Dorfkern hat im Sommer die L’Osteria eröffnet. Dort gibt es Pizza und Pasta – und einen großen Außenbereich.
Fati’s Wirtshaus: Neueröffnung in der Corona-Krise
Ebenfalls in Saarn hat der Mülheimer Gastronom Fatmir Ramosaj sein zweites Restaurant eröffnet: Fati’s Wirtshaus ging im Sommer an den Start. Dort gibt es moderne, deutsche Küche. Rinderroulade mit Spitzkohl und Serviettenknödel, Wiener Schnitzel – aber original vom Kalb und nicht vom Schwein – sowie Zanderfilet mit Rosmarinkartoffeln zählen dazu. Eine „Brotzeit“ gibt es für kleine Mägen oder zum Bier.
Das Kaff: Die Brücke zur Altstadt
Am Siegfried-Reda-Platz hat sich ein Café aufgemacht, zum Szene-Ort zu werden: Das Kaff. Trotz Corona hat sich der Künstler Jerry (Jerome) Krüger getraut, eine neue Gastronomie aufzumachen. Und trotz Corona ist das Geschäft gut angelaufen. „Wir haben den Platz gut transformiert – die Außengastro ist bis jetzt immer voll gewesen“, sagte Kaff-Betreiber Jerry Krüger im Herbst. Während des zweiten Lockdowns bleibt Das Kaff geschlossen – der Außer-Haus-Verkauf lohne sich nicht.
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Zen: Heilkraft der chinesischen Küche
Gojibeeren, Codonopsis, Enoki-Pilze oder Jujubenkuchen: In ihrem neuen Restaurant „Zen“ hat sich Wenny Cheng voll auf die Kraft der chinesischen Gesundheitsküche konzentriert. „Die Gerichte auf der Speisekarte stammen alle von mir und sind teilweise noch alte Familienrezepte“, sagt die Mülheimerin, die aus Hong Kong stammt und das kleine Lokal im September in dem Hotel „Minsu“ an der Kohlenstraße 3 eröffnet hat.
Action: Weitere Filiale des niederländischen Discounters
Eine weitere Filiale des Non-Food Discounters Action hat im August an der Timmerhellstraße 3 im Hafen eröffnet. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen verkauft keine Lebensmittel, sondern über 6000 Produkte für Sport, Haushalt, Körperpflege, Do-it-Yourself, Deko oder Unterhaltung, darunter Markenartikel sowie Eigen- und No-Name-Produkte. Es ist die dritte Action-Filiale in Mülheim.
Der größte Aldi der Welt
An der Mannesmannallee hat die größte Aldi-Süd-Filiale der Welt eröffnet. Am ersten Wochenende bildeten sich lange Schlangen, um den 2000 Quadratmeter großen Supermarkt zu sehen.
Haben wir eine Neueröffnung vergessen? Schreiben Sie uns gerne an redaktion.muelheim@waz.de.