Mülheim. Nach zwei Monaten haben die Mülheimer „Das Kaff“ am Rande der Altstadt sehr gut angenommen. Nun werden die Öffnungszeiten auf sonntags erweitert.

Während zahlreiche Gastronomien an der Coronakrise zerbrechen, können sich Jerry Krüger und seine Mitarbeiter vom „Kaff“ am Rande der Mülheimer Altstadt vor Kunden kaum retten. Vor zwei Monaten starteten sie mit ihrem neuen Szene-Café an der Bachstraße durch – mit Erfolg. Ab Oktober erweitern sie ihre Öffnungszeiten und bieten auch sonntags Kaffee, Kuchen, Bagels und Salate an.

Gute Nachrichten hört man aus der Mülheimer Innenstadt leider selten. Vor allem nicht in der Coronakrise, wo beim Bummel durch die City immer wieder neue Leerstände ins Auge fallen, gefühlt ein Laden nach dem anderen schließt. An diesem sonnigen Mittwochmittag ist dafür richtig was los auf dem Platz vor den Toren der Altstadt an der Bachstraße. Der benachbarte Italiener ist gut besucht, bei Isi Baba und im Café „Das Kaff“ mümmeln die Gäste draußen Falafel oder Bagel.

Beim Umbau alles auf Corona-Vorgaben ausgerichtet

„Wir haben den Platz gut transformiert – die Außengastro ist bis jetzt immer voll gewesen“, sagt Kaff-Betreiber Jerry Krüger. „Der Bedarf, in schöner Altstadt-Kulisse Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen war anscheinend da.“ Vom ersten Tag an sei das Café super gelaufen. „Gestartet sind wir mit fünf Leuten, jetzt sind es 13.“

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„Natürlich hat uns Corona reglementiert“, sagt Krüger. „Aber auch Struktur gegeben – sonst wäre es sicher viel wuseliger.“ 30 Plätze stehen draußen zur Verfügung, 38 im Inneren des Cafés, nach der Pandemie soll die Sitzkapazität erweitert werden, auch Konzerte und andere Veranstaltungen kann sich Jerry Krüger hier vorstellen.

Öffnungszeiten auf Sonntag erweitert

Selbstgebackene Bagels und vegane Torten

„Das Kaff“ an der Bachstraße 12 hat dienstags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet, sonntags und montags ist geschlossen. Ab Oktober soll der Sonntag ebenfalls geöffnet werden.

Im Angebot haben die Betreiber vegetarische und vegane Speisen, selbstgebackene Bagels, Brot, Kuchen und ein großes Torten-Sortiment: Rotkäppchen-, Nuss- oder Kirsch-Mohn-Torte. „Nach und nach wollen wir auch unsere Salatbar erweitern, da diese sehr gut angenommen wird“, sagt Jerry Krüger. Weitere Infos gibt es auf der Facebookseite des Cafés oder auf www.daskaff.de

Im Gegensatz zu anderen Gastronomien habe das Team jedoch den Vorteil gehabt, bereits beim Umbau alles auf Corona-Vorgaben ausrichten zu können. „Wir haben überall Hygienespender angebracht, bei der Einrichtung direkt auf die Abstände geachtet.“ Aber: „Corona kostet uns 150 Euro im Monat.“ Hinzu komme ein hoher bürokratischer Aufwand und Anschaffungskosten für Masken oder Desinfektionsmittel.

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Auch in der kalten Jahreszeit „werde der Laden sicher gut laufen“, ist Krüger überzeugt. „Jeden Sonntag stehen hier mindestens 20 Leute vor der Tür, die ich wegschicken muss.“ Daher werden die Öffnungszeiten ab Oktober um den Sonntag erweitert.

Achse mit neuen Angeboten zwischen Löhberg und Bachstraße entstanden

Ohnehin ist mit dem Kaff, Püngel & Prütt, Perfetto oder Isi Baba ein gastronomisches Angebot zwischen Löhberg und Bachstraße entstanden, das jünger und moderner daherkommt – ein Publikum anspricht, das Wert auf Nachhaltigkeit legt. Die Inhaber bilden neue Netzwerke, die der Mülheimer Innenstadt ein jüngeres Gesicht geben. „Beim letzten Brunch der Werbegemeinschaft Innenstadt waren viele junge Leute dabei, was zu einer Art Aufbruchstimmung geführt hat“, berichtet Jerry Krüger, der bereits seit Jahren als Künstler und Partyveranstalter in Mülheim aktiv ist, etwa das AZ oder das Makroscope mitgegründet hat.

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„Wir verstehen uns auch nicht als Konkurrenz, sondern profitieren voneinander“, sagt Jerry Krüger. „Wenn uns das Mehl zum Backen ausgeht, gehen wir mit einem Weckglas rüber zu Püngel und Prütt.“ Auch mit den Inhabern des veganen Restaurants Ronja am Ringlokschuppen gebe es einen regen Austausch. „Für eine Stadt in dieser Größe, hat Mülheim ein sehr gutes veganes Angebot.“