Mülheim. Nach knapp zweieinhalb Jahren schließt das Mülheimer Thai-Restaurant Kaimug. Dafür zieht „Franky’s an der Ruhrpromenade“ Ende Oktober ein.
Während Franky’s im Wasserbahnhof in den nächsten Tagen schließen wird, geht es knapp einen Kilometer nördlich weiter an der Ruhr: Das Thai-Restaurant Kaimug macht am 18. Oktober zu, schon eine Woche später zieht „Franky’s an der Ruhrpromenade“ dort ein.
Thai-Konzept Kaimug: „In Mülheim keine Zielgruppe“
Richard Reichenbach hatte mit Tobias und Sandra Volkmann das Franchise-Konzept Kaimug aus München nach Mülheim geholt, hatten sich in der ehemaligen Hafenbar im Mai 2018 an der Thai-Küche probiert. „Für das küchenspezifische Thai-Konzept gibt es in Mülheim keine Zielgruppe“, sagt Richard Reichenbach. In Großstädten funktioniere das, aber in Mülheim nicht. „Und auch das Köpi, das wir ausschenken, schmeckt nebenan im Wirtshaus besser als zu den asiatischen Gerichten.“
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Die Corona-Pandemie sei nicht der Grund für das Ende des Kaimugs, wenngleich die wochenlange Schließzeit bei tollem Wetter im Frühling durchaus für Einbußen gesorgt hat. Doch letztlich konnte das Thai-Restaurant den erfolgreichen Start im heißen und sonnigen Sommer 2018 nicht über die Jahre retten. „Wir stehen mit Herzblut dahinter und haben einen langen Atem bewiesen, aber jetzt geht es nicht mehr weiter“, sagt Reichenbach.
Franky’s im Wasserbahnhof serviert Mitte Oktober das letzte Mal
Nun kommt also noch ein „Franky’s“, beziehungsweise ersetzt eines das andere: Weil die Eigentümer des Wasserbahnhofes an der Schleuseninsel entschieden haben, das denkmalgeschützte Gebäude aufwändig zu sanieren, serviert das Team rund um die Betreiber Richard Reichenbach und Tobias Volkmann am 18. Oktober das letzte Mal á la carte.
Bis Ende des Jahres sollen die noch gebuchten Veranstaltungen stattfinden – so denn Corona es zulässt. Dann zieht Franky’s aus. „Wir haben die Option, wieder dorthin zurückzukommen nach der Sanierung, aber die Konditionen müssen stimmen“, sagt Reichenbach. Er rechnet mit mindestens einem bis eineinhalb Jahren Baustelle.
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Schon Ende Oktober aber soll das Pendant an der Ruhrpromenade eröffnen; auf der Karte stehen die Lieblingsgerichte der Franky’s-Gäste. „Für unsere Belange ist das die perfekte Ergänzung“, sagt Reichenbach. Aber jetzt im Corona-Herbst eine neue Gastronomie eröffnen, ist das nicht riskant? Reichenbach sieht optimistisch in die Zukunft: Er und Tobias Volkmann wollen sich die Innenstadt erhalten. Bereits im Frühjahr – zu Corona-Unzeiten – hatten die beiden Gastronomen das Franky’s im Wasserbahnhof Mintard aufgemacht. Kaum geöffnet, musste es zwischenzeitlich wegen der Pandemie-Lage schon wieder schließen.
Die Ruhrpromenade für Mülheimer attraktiver machen
„Nicht jeder findet den Weg nach Mintard“, begründet Reichenbach das Bekenntnis zur Ruhrbania, die allerdings im Herbst und Winter eher ein schwieriger Standort sei. „Wenn es kalt und nass ist, kommen die Leute nicht so gerne an die Ruhrpromenade – noch nicht.“ Denn Reichenbach hofft auf eine weitere Aufwertung der Umgebung: „Je mehr Gastronomien sich hier ansiedeln, desto mehr Mülheimer kommen hierher, desto attraktiver wird der Standort.“
Manducare, Mezzomar, Thema – es hat sich einiges getan in den vergangenen Jahren an der Ruhrpromenade. Mit dem benachbarten Köpi-Wirtshaus sehe man sich in einer „Mitbewerberschaft“, nicht in Konkurrenz. „Wir wollen zusammen mehr Leute in diese Ecke ziehen.“ Noch ist auch Platz für mehr: So hat die Three-Sixty-Sportsbar im Stadtquartier im April verkündet, doch nicht an die untere Schloßstraße zu ziehen. Bislang gibt es noch keinen Nachfolger.