Mülheim. Die Brücke über den Wambach am Holzenbergs Bruch in Mülheim ist seit Jahren eine Baustelle. Nun soll der Weg ganz kurzfristig passierbar werden.

Warum die Arbeiten an der Brücke über den Wambach an einem beliebten Spazierweg und an einer gern genutzten Laufstrecke im Wald nahe der Mühlenbergheide seit Jahren einfach nicht fertig werden, der Weg dort schon so lange gesperrt ist, fragt sich nicht nur Ralf Bayerlein, der neulich mal wieder am Holzenbergs Bruch spazieren ging. Die Stadt kündigte schon 2015 die Renaturierung des Wambachs inklusive des Baus einer neuen Brücke an. 2016 sollten die Arbeiten beginnen. Dass es nicht so kam, ist vielen unglücklichen Umständen geschuldet, bedauert die Stadt. Die nun kurzfristig eine Lösung für Fußgänger ankündigt.

Geplant ist ein neuer Durchlass für den renaturierten Wambach

Wo der Rad-/Wanderweg „Holzenbergs Bruch“ den Wambach kreuzt, soll grundsätzlich ein neuer Durchlass so eingebaut werden, dass Fische und andere Wasserlebewesen sich im Bach in beide Richtungen bewegen können – die so genannte Durchlässigkeit der Gewässer gehört zur Renaturierung zwingend dazu. An anderen Stellen des Wambachs ist das auch schon längst erfolgreich geschehen.

Nur: Als nach Planung, Bewilligung der Fördermittel und Ausschreibung der Arbeiten vor rund dreieinhalb Jahren am Holzenbergs Bruch endlich gebaggert werden konnte, stieß man in 80, 90 Zentimeter Tiefe auf ein Glasfaserkabel, das da nicht hingehörte. „Das Kabel hätte in einer Tiefe von 1,80 Meter liegen müssen“, sagt Gabriele Wegner, stellvertretende Leiterin des Umweltamtes. Die dafür verantwortliche Firma zierte sich zunächst, gesetzte Fristen wurden nicht eingehalten, und es ging wieder viel Zeit ins Land, bis die Stadt ihre Forderungen durchsetzen konnte.

Die mit den Arbeiten beauftragte Firma hat Anfang 2020 gekündigt

Anfang 2020 kündigte auch noch die mit der Renaturierung beauftrage Firma ihren Auftrag, so Gabriele Wegner. Es war dann – für die Beauftragung einer neuen Firma – eine neue Ausschreibung geplant. Doch dann wechselte die dafür zuständige Mitarbeiterin in eine andere Stadt, berichtet Gabriele Wegner. Nun ist die Stelle wieder besetzt, und die Baustelle Holzenbergs Bruch stand ganz oben auf der To-do-Liste der neuen Kollegin.

Denn der Stadtverwaltung war längst klar, dass viele Passanten und Radler den Übergang auch inoffiziell nutzen, trotz der rutschigen und nicht ungefährlichen Metallplatten. Umweltamt, Ordnungsamt und Tiefbauamt stimmten sich nun vor Ort kurzfristig ab, um einen Zustand herzustellen, damit der Weg wieder genutzt werden kann, so Gabriele Wegner. Schon am Mittwoch soll eine gerade beauftragte Firma die Baustelle im Wald so weit sichern, dass sie sicher passiert werden kann.

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Baumaßnahme im Wald soll im Sommer 2021 enden

Noch vor dem Wochenende soll nun die Baustelle abgenommen und damit der Weg freigegeben werden, kündigt Gabriele Wegner an. Und die Renaturierungsmaßnahme für die neue Brücke wird auch noch im alten Jahr beauftragt, damit „hoffentlich im Juni“ mit dem Bau angefangen werden kann. Gabriele Wegner rechnet mit drei Wochen Bauzeit. So dass im Sommer 2021 die unendliche Geschichte am Holzenbergs Bruch endlich ein (gutes) Ende nimmt.