Mülheim. Ob die Mülheimer Karnevalisten künftig 70.000 Euro im Jahr aus dem Kulturetat der Stadt erhalten, entscheidet sich im Januar. Sie hoffen darauf.
Für seinen Karneval gibt Markus Uferkamp, der Vorsitzende des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval 1957, alles. Schon oft hat er bei der Kulturverwaltung, bei den Parteien und in Ausschüssen vorgesprochen. Erst Ende November wieder im Kulturausschuss. Die Zukunft des Mülheimer Karnevals stehe auf dem Spiel, erklärte er dort.
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Wichtige Sponsorengelder weggebrochen
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Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und CDU hatten beantragt, dass die Karnevalisten dort ihre Forderung erneut erläutern dürften. Es geht um 70.000 Euro. Diesen Förderbetrag aus dem Kulturetat benötigten die Narren, um auch 2021/2022 wieder eine Session auf die Beine stellen zu können, so Uferkamp. 35.000 Euro braucht man, um das zu erwartende Defizit des Hauptausschusses auszugleichen, die anderen 35.000 Euro kämen den einzelnen Gesellschaften zugute, die ihre Arbeit nicht allein mit Mitgliedsbeiträgen finanzieren könnten.
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Grund für die finanzielle Schieflage seien die „explodierten“ Kosten, mit denen alle Mülheimer Jecken-Clubs seit einigen Jahren kämpfen. „Die Kosten für die Veranstaltungsräume wie etwa die Stadthalle sind enorm gestiegen, andere günstigere Räumlichkeiten sind weggefallen“, berichtete Markus Uferkamp. Für die Sicherung des Rosenmontagszuges müsse man mehr zahlen als früher, gleichzeitig seien wichtige Sponsorengelder weggebrochen. „Wir sind in unserer Existenz bedroht.“ Dabei leiste man, neben Unterhaltung und Brauchtumspflege, auch Jugendarbeit und soziale Arbeit.
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Wenig Spielraum im Kulturetat
Der Kulturausschuss wird erst bei den Etatberatungen im Januar eine Entscheidung treffen, letztlich entscheidet dann der Rat. CDU und Grüne wollen die von Markus Uferkamp vorgelegten Zahlen noch einmal genau checken. Margarete Wietelmann (SPD) will keine „uneinlösbaren Erwartungen“ wecken. „Wir sind eine Stärkungspaktgemeinde, werden große Probleme haben, die 70.000 Euro im eng gestaffelten Kulturetat zu entdecken.“