Mülheim. Insbesondere die Corona-Pandemie belastet die Betriebe der Stadt Mülheim. Hafen, Weiße Flotte, Tiefgaragen: Überall schreibt die Stadt Miese.
Die Betriebe der Stadt steuern auf einen millionenschweren Jahresverlust zu. Der Betrieb des Wasserkraftwerks, von Tiefgaragen, des Hafens und der Weißen Flotte leidet nicht nur unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
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Betriebe-Chef Joachim Exner stellte der Politik nun die Zahlen zum Abschluss des dritten Quartals vor. In allen Bereichen sind die Zahlen schlechter als im Jahresplan vorgesehen. Gerechnet wird zum Jahresende aktuell mit einem Verlust von gut 1,7 Millionen Euro. Um den Verlust in diesem Rahmen zu halten, muss sich allerdings vor allem das Hafengeschäft noch besser darstellen als zum Quartalsabschluss am 30. September.
Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf Hafenbetrieb und Weiße Flotte
Der Hafenbetrieb stand Ende September bei einem Verlust von gut einer Million Euro da. Bis dato hatten etwa die Erträge aus der Hafenbahnfracht lediglich das Niveau von 50 Prozent dessen erreicht, mit dem der Hafenbetrieb für 2020 kalkuliert hatte. Gerade in der Hochphase der Kurzarbeit in größeren Industriebetrieben habe man große Einbußen verzeichnet, so Exner. Obwohl Ende September ein Verlust von knapp 770.000 Euro zu Buche stand, hofft Exner hier noch auf ein Jahresminus von „nur“ 400.000 Euro.
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„Ganz übel“ sei die Situation bei der Weißen Flotte, so der Betriebe-Chef. Corona hat die Saison verhagelt. Der harte Lockdown ab Mitte März hatte den Saisonstart mit den Osterfahrten unmöglich gemacht. Mitte Mai war die Weiße Flotte nur in den Linienverkehr eingestiegen; das Jahresprogramm: komplett gestrichen.
Wieder über eine Million Euro Verlust im Geschäft mit Tiefgaragen
Es ging unerfreulich weiter, bis die Weiße Flotte ihren Betrieb schließlich ohne etwa die Nikolausfahrten oder die Schiffsweihnacht Ende Oktober komplett einstellte. „Ein Jahr zum Vergessen“, rechnet Exner erstmals seit Jahren wieder mit einem verlustreichen Jahr. Prognostiziert ist ein Defizit von knapp 300.000 Euro.
Das ohnehin seit Jahren stark defizitäre Geschäft mit den städtischen Tiefgaragen ist durch Corona noch mal zusätzlich belastet. Ohne Veranstaltungen in der Innenstadt, mit den Einschränkungen im Handel sei das Geschäft „fast auf die Dauerparker beschränkt“, so Exner. Kalkuliert wird aktuell mit einem Minus von knapp 1,1 Millionen Euro.
Ohne Regen ein schlechtes Geschäft: Kraftwerk fehlt der Wasserdurchfluss
Zu guter Letzt wirft auch das Kraftwerk am Raffelberg erneut nicht die Gewinne ab, die man in guten Jahren erwarten kann. Dies freilich hat nichts mit der Corona-Pandemie zu tun, sondern mit der fortgesetzten Regenarmut: Zu wenig Wasser fließt durchs Kraftwerk. Dem geplanten Gewinn von 931.000 Euro in diesem Jahr stand Ende September ein Ist-Ergebnis von nur 116.000 Euro gegenüber. Bis Ende des Jahres hoffen die Betriebe noch auf ein Ergebnis von 283.000 Euro.