Mülheim. Rund 1000 Weihnachtspakete haben Mülheimer Bürger für Menschen in Weißrussland gepackt. Bei der Tschernobyl-Initiative ist man glücklich darüber.
Weißrussland ist 2020 besonders gebeutelt: Neben den seit Monaten anhaltenden Unruhen nach der Wahl, haben die Menschen auch dort mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Und ihr Schicksal geht offenkundig vielen Mülheimern nahe. Die Mitarbeiter der hiesigen Tschernobyl-Initiative, die wieder dazu aufgerufen hatten, Weihnachtspäckchen für Belarus abzugeben, jedenfalls sind überglücklich, dass sich in diesem Herbst rekordverdächtig viele Bürger an ihrer Aktion beteiligt haben. Nun ist der Sattelschlepper mit den Mülheimer Präsenten in Zhodino angekommen. Und per Handy-Nachricht haben bereits viele Weißrussen Dankesgrüßen an die Ruhr geschickt.
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Fast 14 Tonnen Hilfsgüter – darunter Hygieneartikel, Lebensmittel, Kleidung und Möbel – hatte die Initiative diesmal zusammengetragen. Und im Lastwagen fanden auch die rund 1000 Weihnachtsgeschenke Platz, die die Mülheimer im Rahmen der Aktion „Ein Schuhkarton voller Hoffnung“ gepackt hatten. „1000 Schuhkartons! Das war etwa ein Drittel mehr als in manch anderem Jahr“, freut sich unter anderem Brigitte Biermanns, Beirätin im Vorstand.
Kontakte gibt es vor allem nach Dobrin und nach Zhodino
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert unterstützt die Tschernobyl Initiative in Belarus unter anderem Schulen, Behinderteneinrichtungen und Kindergruppen sowie bedürftige Familien und Senioren. Kontakte gibt es vor allem nach Zhodino, einer Kleinstadt nahe der Hauptstadt Minsk, sowie nach Dobrin, einem Dorf rund 50 Kilometer entfernt vom 1986 explodierten Tschernobyl-Reaktor.
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Dass die Aktion wieder erfolgreich wird, war in diesem besonderen Jahr nicht selbstverständlich, schreibt Jürgen Skotschke, zweiter Vorsitzender. Zum einen musste der zum Verein gehörende Second-Hand-Laden in der Mülheimer Altstadt wegen Corona schließen, das bedeutete deutlich weniger Einnahmen. Zum anderen ist Belarus nach wie vor aufgewühlt durch Proteste und gewaltsame Zusammenstöße.
In schwierigen Zeiten besondere Nähe erfahren
„Doch es gibt nun mal gewachsene Freundschaften und es gibt Verantwortung“, so Skotschke. Und so ließen sich Vorstand und Mitarbeiter auch diesmal nicht von unschönen Umständen abhalten, sondern packten an und schickten ihren schon traditionellen Weihnachtstransport auf die Reise gen Osten. „Wir danken allen, die uns geholfen haben. Gerade in diesen schwierigen Zeiten haben wir besondere Nähe und ein hohes Maß an Unterstützung erfahren.“