39 Schüler und Lehrer aus Zhodino (Weißrussland) besuchen derzeit Mülheim. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Initiative Tschernobyl-Kinder, die 1992 von Dagmar van Emmerich ins Leben gerufen wurde.
39 Schüler und Lehrer aus Zhodino (Weißrussland) besuchen derzeit Mülheim. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Initiative Tschernobyl-Kinder, die 1992 von Dagmar van Emmerich ins Leben gerufen wurde.
Die Initiative, die in einem Trödelladen am Kohlenkamp 2 gespendete Schätzchen aus zweiter Hand verkauft und damit in Zhodino und Dobryn (Weißrussland) Hilfe zur Selbsthilfe finanziert, hat die hervorragend aufspielenden Lehrer und Schüler als Botschafter ihrer guten Sache zum Jubiläum eingeladen. Wenn sie jazzen und singen, ob im Jazzclub an der Kalkstraße oder beim Festakt im Schloß Broich, hat die Dolmetscherin Pause.
„300 der 1000 Schüler spielen zum Teil nur mit geliehenen Instrumenten im Orchester der Schule Nummer 5. Für sie suchen wir jetzt hier gebrauchte, aber noch gut bespielbare Instrumente, die ihre Besitzer nicht mehr brauchen“, erzählt der Vorsitzende der Initiative Tschernobyl-Kinder, Norbert Flör. Unter seiner Vorgängerin Dagmar van Emmerich, deren Erbe er jetzt seit drei Jahren fortführt, hat die Initiative viel erreicht. Schülerbesuche aus Weißrussland und Hilfstransporte für die bis heute unter der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 leidenden Menschen in Dobryn und Zhodino sind nur ein Teil der humanitären Leistung, die die Mülheimer Initiative und ihre rund 500 Unterstützer in 25 Jahren geleistet haben.
Hinzu kommen ein Jugend- und Therapiezentrum, die Gründung eines Fahrradclubs, der Auslöser für den Aufbau eines Radwegenetzes war und aktuell die Gründung einer Holzwerkstatt, in der Menschen mit Behinderung eine dauerhafte Beschäftigung finden sollen.
Was die Initiative um Dagmar van Emmerich bedeutet, zeigt die persönliche Geschichte, die Gründungsmitglied Hannah Unkelbach beim Festakt im Schloß Broich erzählt. Es ist die Geschichte des Waisenjungen aus Zhodino, der seit 1992 regelmäßig in Mülheim zu Gast war und durch seine Gasteltern zu einem Studium in Minsk und Duisburg inspiriert wurde. Danach arbeitete er als Deutsch- und Geschichtslehrer und heute an der deutschen Botschaft in Minsk.
Weitere Auskünfte gibt Norbert Flör unter 02 05 44 663.