Mülheim. Die Lage der zwei Mülheimer Diskotheken bleibt angespannt. Phönix- und Ballermann-Betreiber hoffen darauf, nächstes Jahr wieder öffnen zu dürfen.

Erst im Juni appellierten Clubbetreiber an die Politik: „Bitte vergesst uns nicht!“ . Danach hatte der Mülheimer Rat zwar Gebühren erlassen und Steuersätze reduziert, einen Effekt hatten diese Maßnahmen aber kaum. Fast ein halbes Jahr später sind die zwei Diskotheken der Stadt immer noch dicht, die zwangsverordnete Partypause macht den Unternehmern weiterhin zu schaffen.

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„Wie oft denken wir an diesen Club! Wir würden so gerne wieder bei Euch den einen oder anderen Abend verbringen. Ich will einfach nur tanzen.“ Es sind Nutzer-Kommentare wie diese, die Tanja Franz und ihren vier Mit-Gesellschaftern des Phönix-Clubs guttun – und ihnen Mut geben, weiter durchzuhalten . Denn die Diskothek muss weiter geschlossen bleiben. „Ohne den Support und die Spenden unserer Stammkunden würden wir es nicht schaffen“, sagt Tanja Franz.

Auf Überbrückungshilfen des Landes angewiesen

Um weiterhin bestehen zu können, sind die Freunde zudem auf die Überbrückungshilfen des Landes angewiesen. „Damit kommen wir gut klar“, sagt Franz. Dennoch gebe es einen Eigenanteil, den die Betreiber zahlen müssen, um laufende Kosten wie Miete oder Strom bezahlen zu können. Die Reduzierung der Gebühren für die Außengastronomie und die Senkung des Vergnügungssteuersatzes ab September seien zwar gut gemeint gewesen, hatten aber keinen Effekt. „Denn wir haben ja keine Veranstaltungen.“

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Mit Radiopartys und einer virtuellen Theke auf Facebook versuchen die Betreiber, Kontakt zum Publikum zu halten. „Mittlerweile haben wir schon länger geschlossen als geöffnet“, sagt Tanja Franz, die auch damit rechnet, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wieder getanzt werden darf . „Wir arbeiten ständig an Hygienekonzepten, damit wir vorbereitet sind.“ Ob die Gäste dann aber wieder Lust aufs Feiern haben, bleibe abzuwarten.

Ballermann 6: Wir sind noch da und warten auf unsere Gäste

Und nebenan im Ballermann 6? Dort wartet man ebenfalls gespannt darauf, die Tanzfläche wieder eröffnen zu dürfen. Gerüchte, der Betrieb habe inzwischen Insolvenz angemeldet, stimmen nicht, sagt Timo Bergmann, der für Ballermann-Betreiber Lee-Marc Sommer die Pressearbeit übernimmt. „Stand heute ist: Wir sind noch da und warten auf unsere Gäste“, so Bergmann.

Natürlich sei es finanziell immer noch schwer, zumal die Senkung der Gebühren und Steuern auch hier keinen Effekt hatte. „Da diese prozentual an den Umsätzen gemessen werden, die wir ja nicht hatten.“ Jedoch versuche man, weiter durchzuhalten und hoffe darauf, die Party im nächsten Sommer wieder starten zu dürfen.