Mülheim. Der Mülheimer Kurierdienst „Shop & Go“ soll noch umweltfreundlicher arbeiten. Neben dem Lastenfahrrad steht jetzt ein E-Lieferwagen bereit.
Wer Einkaufskörbe, Wasserkästen oder Geschäftspost nicht selber schleppen möchte, kann in Mülheim seit rund 20 Jahren auf „Shop & Go!“ zurückgreifen. Der Kurierservice der Pia-Stadtdienste absolviert im Schnitt etwa 750 Fahrten pro Monat. Künftig tourt auch ein E-Auto durch die Stadt.
Der Gedanke, umweltschonend unterwegs zu sein, ist für die Pia nicht neu. Schon 2016 wurde die benzin- oder gasbetriebene Fahrzeugflotte ergänzt um ein Lastenfahrrad mit E-Motor. Jetzt ist ein Elektro-Van vom Typ Nissan e-NV 200 hinzugekommen. Der Wagen wurde nicht gekauft, sondern geleast. „Es ist ein Einstieg“, sagt Pia-Geschäftsführer Frank Schellberg, „ein Testballon. Wir wollen schauen, wie es mit den Entfernungen und der Reichweite klappt.“
Elektro-Van hat eine Reichweite von etwa 150 Kilometern
Voll aufgeladen schafft der Kleintransporter rund 150 Kilometer. Beim täglichen Einsatz kommen etwa 80 bis 90 Kilometer zusammen, das müsste also theoretisch funktionieren. Technische Unterstützung bekommt die Pia vom Mülheimer Energiedienstleister Medl, der die Ladestation auf dem Gelände der Pia-Stadtdienste am Dickswall zur Verfügung stellt. Gleich zwei Anschlüsse hat die Säule. Wie Medl-Vertriebschef Jan Hoffmann betont, fließt hier ausschließlich Ökostrom, der in lokalen Blockheizkraftwerken produziert wird.
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Den Einkaufsservice für Privatleute trägt „Shop & Go!“ bereits im Namen. Zum Preis ab 11 Euro klappern die Mitarbeiter auf Wunsch auch mehrere Supermärkte ab und bringen die Waren direkt in die Wohnung. Wer selber einkaufen kann, nur jemanden für den Transport braucht, ist ab fünf Euro dabei. Doch auch als Kurierdienst für Geschäftskunden sind die Pia-Fahrzeuge unterwegs.
Während des Lockdown deutlich mehr Lieferungen
Im Durchschnitt kommt „Shop & Go!“ auf rund 750 Lieferungen im Monat. Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und hat durch die Corona-Pandemie - zumindest vorübergehend - einen weiteren Schub bekommen. Während des Lockdown im März/April wurden deutlich mehr als 900 Touren pro Monat verzeichnet, heißt es bei der Pia. Mittlerweile pendelten sich die Zahlen wieder beim üblichen Maß ein.
Wenn im Auftrag von Geschäftsleuten gefahren wird, geht es beispielsweise um Materiallieferungen zu Baustellen oder um Firmenpost. Gerade hier, bei den gewerblichen Kleintransporten, sehen Pia und Medl noch Luft nach oben. Mit dem Argument, in der Innenstadt umweltfreundlich unterwegs zu sein, sollen jetzt neue Kunden gewonnen werden.
Nebenbei geht es auch um Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen, die lange arbeitslos waren. Laut Pia-Geschäftsführer Schellberg wird „Shop & Go!“ derzeit mit zehn Mitarbeitern betrieben. „Wir würden das Team gerne aufstocken.“