Mülheim. . Pia-Mitarbeiter Hendrik Konietzny strampelte mit dem Lastenrad für eine süße Fracht mit rund 100 anderen Radlern nach Amsterdam und zurück.

Kein Sturz, keine Panne, die Akkus haben durchgehalten und dann hat der Rückenwind die beschwerliche Fahrt mit dem vollbepackten Lastenrad noch etwas erleichtert. Pia-Mitarbeiter Hendrik Konietzny ist zufrieden. In vier Tagen über Ostern hat er 500 Kilometer auf dem Lastenrad zurückgelegt. Geladen hatte er süße Fracht: 30 Kilogramm Schokolade, deren Bohnen emissionsfrei mit dem Segler „Tres Hombres“ aus der Dominikanischen Republik nach Amsterdam transportiert und dort zu 40- und 75-prozentiger Schokolade und Kuvertüre verarbeitet wurden. Dazu kommen noch Schlafsack und Isomatte, auf denen er die Nacht in den Gemeinschaftsunterkünften verbrachte, und einiges mehr. „Wenn man einen Deich hochfahren muss, ist man für die Motorunterstützung dankbar“, sagt der 30-Jährige. Mit Glatteis hatten er nicht zu kämpfen, aber morgens lagen die Temperaturen nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt und es wehte ein eisiger Wind. 100 Radler, unter anderem auch welche aus München und Berlin, hatten sich in einer großen Sternfahrt auf den Weg gemacht, die es nicht alle pannenfrei geschafft haben. 120 Kilometer am Tag stark beladen zu fahren, ist auch für Rad eine Herausforderung.

Radeln im Konvoi

Schon in Duisburg hatte sich Konietzny am Donnerstag mit anderen zu einer 25 Räder starken Gruppe zusammen geschlossen. Das bedeutete, dass sie als Konvoi auch zu zweit neben einander auf der Straße statt auf einem Radweg fahren dürfen. Die Gruppe war ein Blickfang und zog auch in Holland viele staunende Blicke an. „Bei unseren Pausen haben uns viele Leute angesprochen“, erzählt der Pia-Mann. Das Interesse an der Schokofahrt und der Zuspruch waren groß. Natürlich gab es auch Nörgler, bei denen die Demonstration für einen emissionsfreien oder zumindest emissionsarmen Transport auf Unverständnis stieß. In Nijmegen und Amersfoort kamen noch weitere Teilnehmer dazu. Und auch in den Unterkünften, wo gemeinsam gefrühstückt wurde, war das ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Die Nächte waren aber kurz und wenig erholsam. Strom für den Akku und die anderen elektronischen Hilfsmittel von GPS bis Handy zu bekommen, stand zunächst im Mittelpunkt. Gut, dass er einen Sechsfachstecker dabei hatte. Um 6 Uhr morgens ging’s dann schon wieder raus aus dem Schlafsack. Die Schokolade gibt es ab sofort im Leineweber, der von der Pia an der Ecke Viktoriastraße betrieben wird. Auch auf der Fair Flair an Himmelfahrt ist sie zu haben.

Im Herbst kommt die „Tres Hombres“ mit neuer Ladung. Ob Konietzny persönlich wieder mitradelt, das weiß er noch nicht. Mülheim will dabei sein. Auch die Klimainitiative habe Interesse an diesem Event.