Mülheim. Der Schulstart nach den Sommerferien rückt näher. Eine von vielen offenen Fragen in Mülheim: Woher sollen die fehlenden 100 OGS-Plätze kommen?
In knapp zwei Wochen geht die Schule wieder los. Wie genau, weiß noch niemand. Berufstätige Eltern in Mülheim warten unter anderem auf eine klare Ansage in Sachen OGS. Bis dato fehlen noch rund 100 Betreuungsplätze in Mülheim, allein für die neuen Erstklässler.
Um eine Ausweitung der Kapazitäten wird seit Herbst 2019 gerungen, als noch niemand ahnte, dass die Corona-Krise bald vieles durchkreuzen würde, auch die Ganztagsbetreuung. Im Dezember hatte der Stadtrat einem OGS-Konzept knapp zugestimmt, wonach die Freien Träger – Caritas und Diakonie – ab dem Schuljahr 2020/2021 insgesamt 250.000 Euro weniger bekommen. Die eingesparte Summe soll verwendet werden, um zusätzliche OGS-Plätze zu schaffen, so die Zusage von Bildungsdezernent Marc Buchholz.
Schwer einzuschätzen, wie groß der Bedarf tatsächlich ist
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Ein Teilerfolg wurde dann Ende Mai im Bildungsausschuss verkündet: 22 zusätzliche Plätze waren plötzlich da. Die OGS-Träger und die Grundschulen hatten sich dazu bewegen lassen, einige Gruppen um jeweils zwei Kinder aufzustocken. Für die Einrichtung einer extra Gruppe hat es nirgendwo gereicht. Rund 100 Plätze würden damit noch fehlen, und das ist bis heute aktueller Stand.
„Ich sehe im Moment auch nicht, wie wir diese Plätze kurzfristig im bestehenden System gewinnen könnten“, erklärt Peter Hofmann, Abteilungsleiter für die Schulverwaltung in Mülheim. Generell sind die konkreten Rahmenbedingungen des Schulalltags nach den Ferien noch unbekannt, und auch der tatsächliche Bedarf lässt sich schwer einschätzen.
Stadt Mülheim hofft auf umfangreiche Informationen des Landes
Im Februar wurde der Betreuungsbedarf an den insgesamt 22 Mülheimer Grundschulen noch einmal abgefragt - dann kam die Corona-Krise und legte alles lahm. Zwei Wochen vor den Sommerferien durften die Grundschulen einschließlich OGS zum Regelbetrieb zurückkehren, eine extrem umstrittene Entscheidung. Peter Hofmann nennt diese Zeit „Testbetrieb“: Alle Grundschüler waren gleichzeitig da, „aber die Ganztagsbetreuung wurde nicht im vollen Umfang genutzt“. Zunächst galt noch die Auflage, dass sich die beiden Kontaktgruppen – Unterricht und OGS – nicht mischen sollten. Nach den Ferien könnte es anders sein.
Am 6. August werden sich die Sprecher aller Schulformen in Mülheim mit den Verantwortlichen aus der Verwaltung erneut treffen, kündigt Hofmann an. „Wir hoffen, dass wir bis dahin umfangreiche neue Informationen vom Land bekommen.“ Sicher ist selbst das nicht.