Mülheim. Antje Klautmann bietet einen Verleih und Kurse fürs Stand-Up-Paddeln in Mülheim an. Sie will Naturerfahrung mit Gesundheitsförderung verbinden.

Langsam gleitet man auf dem Board über das Wasser, mit jedem Paddelschlag macht sich ein Gefühl von Erhabenheit breit. Von dieser Perspektive – stehend mitten auf der Ruhr – sieht man Dinge anders. Entschleunigt. Es ist dieses Gefühl, das Antje Klautmann für das Stand-up Paddeln, kurz SUP, begeistert hat. Mit ihrem Verleih „Glück auf SUP“ will sie dies auch anderen ermöglichen.

Doch bis dahin ist es noch ein paar Tage hin: Am Samstag, 4. Juli, will sie ihren Laden an der Delle, gegenüber der Sparkassenhauptfiliale und damit ganz nah an der Ruhr eröffnen. Die Idee von „Glück auf SUP“: Man leiht sich ein SUP-Brett für drei oder mehr Stunden, vielleicht noch einen wasserdichten Beutel für die wichtigsten Sachen, und kann direkt an der Ruhr aufs Board steigen.

Fischer auf Tahiti haben's erfunden

Das Stehpaddeln gibt’s in den USA schon gut zwei Jahrzehnte lang. Eigentlich soll es von Fischern auf Tahiti praktiziert worden sein – freilich nicht zur Entspannung, sondern um von dort stehend mit Stangen zu fischen. Vor ein paar Jahren schwappte der Sport auch über den Ozean. Und ja: Man kann auf dem Brett auch ganz schön ins Schwitzen kommen, sagt Klautmann. Wenn man denn will, kann man sogar Rennen damit fahren.

„Für mich ist dabei das Wichtigste, das Wasser, die Natur und die Ruhr zu erleben“, sagt die 45-Jährige, die mit acht Jahren aus dem Osten ins Ruhrgebiet kam. Und das will sie auch anderen Menschen vermitteln. „Glück auf SUP“ ist also nicht nur ihre kleine Hommage an ihre Wahlheimat sondern auch die Aussicht, das Glück auf dem Wasser zu finden.

Prävention, Ernährung und Entspannung verbinden

Neben dem Board-Verleih bietet Antje Klautmann deshalb auch Kurse an. Das kann privat sein, in der Firma oder auch an Schulen. Mit den Jungs von Skimzone Germany im Naturbad Styrum ist sie schon im Gespräch, um vielleicht zusätzlich zu dem schon vorhandenen Skimboard-Spaß demnächst SUP-Kurse zu geben.

Oder mal ein Frühstück auf dem Board, so mitten auf der Ruhr? Denn die SUP-Begeisterte ist gelernte Fachwirtin für Prävention und Gesundheitsförderung. „Beim SUP kann man Prävention, Ernährung und Entspannung verbinden. Der gesamte Körper ist dabei eingebunden“, zeigt sie die Haltung beim Paddeln als Trockenübung. Die Beinmuskeln müssen jede Bewegung des Wassers auf dem aufblasbaren Brett ausbalancieren, beim Paddeln sind Arme und Oberkörper gefragt.

Den Einstieg aufs Board kann jeder Schwimmer schaffen

Schwer ist der Einstieg dennoch nicht, „SUP-pen kann eigentlich jeder Mensch jeden Alters und ohne Vorerfahrung – Schwimmen sollte man können“. Eine Hürde für Neugierige können schon mal die Anschaffungskosten sein. Zwischen 300 und einigen tausend Euro legt man für die Bretter und Ausrüstung beim Kauf hin. In Klautmanns Verleih kann man hingegen vorher weitaus günstiger testen, ob das SUPpen überhaupt das Richtige ist. Die Hartgesottenen sind übrigens das ganze Jahr über mit Brett und Paddel unterwegs – dann eben in Neoprenanzügen.

Doch für Klautmann geht’s erst einmal um die Saison bis Oktober – so lange soll der Vor-Ort-Verleih an der Delle geöffnet sein. Danach – und auch jetzt schon – kann man die Bretter und mehr über ihr Online-Portal www.glueckaufsup.de buchen. Die 45-Jährige setzt darauf, dass viele Menschen wegen Corona ihren Urlaub zuhause verbringen. Klautmann hofft: Beim erhabenen Gleiten auf dem SUP über die Ruhr könnte sich diese Urlaubsstimmung auch einstellen.


INFO:

- Am Samstag, 4. Juli, eröffnet „Glück auf SUP“ von 10 bis 16 Uhr an der Delle 45. Aus Corona-Gründen muss Antje Klautmann zwar auf eine Eröffnungsfeier verzichten, aber unter Wahrung der Abstandsregeln und Maskenpflicht gibt’s ein Glas Sekt und Kuchen.

- Drei Stunden SUP-Ausleihe kosten 33 Euro, der Tag (8 Stunden): 65 Euro. Info: www.glueckaufsup.de

- Nebenbei verkauft Klautmann auch Kleidung und Accessoires aus nachhaltiger, fairer Bio-Herkunft. Per QR-Code lässt sich die Ware in der gesamten Produktionskette verfolgen. „Ich glaube, dass in Mülheim mit Läden wie Püngel und Prütt, Ronja, Kaff und andere, viele Menschen leben, die darauf wert legen.“