Bochum. Milanka Linde (18) vom LDKC erreichte bei der DM im Stand-Up-Paddling Platz drei. Im nächsten Jahr will sie den Sprung zu den Profis schaffen.

Es ist kühl, leichte Wellen kräuseln sich auf dem Wasser und ein schwacher Wind weht über die Ruhr. Milanka Linde steht auf einem etwa 4,3 Meter langen Board, um sie herum das kalte Flusswasser. Die 18-Jährige hält ein Paddel in der Hand und rudert gegen die Strömung an. Auch in der kalten Jahreszeit trainiert sie auf dem Wasser für ihr großes Ziel: Den Profisport.„Es ist ein tolles Gefühl, auf dem Wasser zu sein“, sagt sie, als sie wieder auf dem Steg des Linden-Dahlhausener Kanu-Clubs steht, Board und Paddel unter ihrem Arm. Zuletzt erreichte sie den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Stand-Up-Paddling.

Linde verpasst Weltmeisterschaft denkbar knapp

„Ich bin in der Kategorie ‚Welle‘ gestartet. Das ist vergleichbar mit Wellenreiten – nur mit einem Paddel in der Hand“, sagt die 18-Jährige grinsend. Sie hat allerdings die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im südamerikanischen El Salvador verpasst. Nur die zwei besten deutschen Starter dürfen sich mit der Weltelite messen.

Milanka Linde vom Linden-Dahlhausener Kanu-Club.
Milanka Linde vom Linden-Dahlhausener Kanu-Club. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Leidenschaft für den Wassersport entwickelte sie früh. Schon als kleines Kind wuchs sie mit dem Wasser auf. „Mein Vater hat meine Schwester und mich schon als kleines Kind immer zum Wellenreiten und Surfen mitgenommen.“

Auf die Flaute folgte der Griff zum Paddel

Das Stand-Up-Paddling aber entdeckte sie erst im Alter von zwölf Jahren für sich. „Ich war bei einer Surfschule am Kemnader See. Als bei Flaute – also wenig Wind – keine Wellen vorhanden waren, haben wir mit dem Paddeln angefangen“, sagt sie. Kurz darauf folgte der erste lokale Wettkampf am Kemnader See. Mittlerweile fährt die 18-Jährige fast durch ganz Europa, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Zum Surfen, Wellenreiten und Paddeln geht es hauptsächlich nach Spanien, Portugal und Frankreich. Teilweise für mehrere Wochen. „Meine Freunde sagen, dass ich das Surfer-Klischee lebe, weil ich bin viel unterwegs bin“, sagt sie.

Auf den Kanaren startet die Vorbereitung auf das nächste Jahr

Mitte November ging es für Wettkämpfe, Training und zum Arbeiten auf eine kanarische Insel. Ein Ziel fehlt Linde aber noch auf der persönlichen Reiseliste: „Ich möchte gerne noch nach Neuseeland.“

Als ausgebildete Surflehrerin finanziert sich die Nachwuchssportlerin die Reisen zu den Wettkämpfen eigenständig. Im nächsten Jahr möchte sie an der Euro-Tour – einer Reihe von Veranstaltungen im Stand-Up-Paddling – teilnehmen. „Die nächsten zwölf Monate werden ein Übergangsjahr, während dem ich ausprobierte, ob ich von dem Sport leben kann“, sagt die DLRG-Rettungsschwimmerin. Und wenn es mit dem Wassersport nicht funktioniert? „Dann würde ich vermutlich Medizin studieren“, sagt Linde, die sich für viele andere Sportarten begeistern kann. „Zum Ausgleich und zur Vorbereitung gehe ich Laufen oder betreibe Krafttraining. Wäre ich nicht im Wasser aktiv, würde ich klettern.“ Ihr Fokus für die Zukunft liegt jedoch auf dem Surfen, Wellenreiten und Stand-Up-Paddling.