Mülheim. In Mülheim laufen mehrere große Schulsanierungen. Verzögerungen gibt es, aber nicht wegen Corona. Ein Überblick der größten Maßnahmen.

Während das Coronavirus viele Bereiche des Gesellschaftslebens lahmlegt, laufen die Baumaßnahmen in Mülheim recht ungestört weiter. Zahlreiche Schulen werden derzeit saniert – Verzögerungen gibt es teils aus anderen Gründen. Ein Überblick der drei größten Projekte.

Gesamtschule Saarn: Zuversicht nach Vergabeproblemen

Ein knappes halbes Jahr ist es her, dass Schüler der Gesamtschule Saarn aufmerksam gemacht haben auf den desaströsen Zustand der Gebäude. Mit Plakaten protestierten sie in der Ratssitzung Anfang Dezember gegen eine mögliche Verschiebung der Sanierung zugunsten der VHS. Heute ist die Situation zwar noch nicht besser, aber die Perspektive eine gute: „Ich bin wirklich zuversichtlich, dass der Zeitplan nun eingehalten wird“, sagt Direktorin Claudia Büllesbach.

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Stagnierten Ende 2019 noch Maßnahmen wegen gescheiterter Vergaben, geht es nun voran. Wie in der Prioritätenliste der Stadt vom vergangenen Jahr schon prognostiziert, sollen die Sanierungen am Hauptgebäude im Sommer 2021 abgeschlossen sein. Sobald die Gesamtschule dort einziehen kann, wird das Berufskolleg vorübergehend an die Ernst-Tommes-Straße wechseln, um Platz zu machen für die Baufirmen. Das dortige Gebäude soll nach Ende aller Maßnahmen zurückgebaut werden.

Der Bau des dreigeschossigen Neubaus mit einer Aula soll im Herbst dieses Jahren starten, ein Modulbau Anfang 2022 in Betrieb genommen werden. „Ganz in der Hand hat man es nie“, sagt Claudia Büllesbach, „aber es sieht gut aus, dass wir in drei Jahren über den Berg sind“.

Schulzentrum Broich: Interimscontainer zu Sommerferien fertig

Die Arbeiten am Schulzentrum Broich, die im Sommer 2018 begonnen haben, sind umfangreich und sollen rund 26 Millionen Euro kosten: Erneuerung der Fassaden an Realschule und Gymnasium, Erweiterung beider Schulen, Brandschutz- und Schadstoffsanierung, ein Umbau des Schulhofs. Dafür müssen die insgesamt rund 1800 Schüler teilweise umziehen.

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Der Erweiterungsbau der Realschule mit sechs Fach- und 16 Klassenräumen ist im ersten Quartal dieses Jahres fertiggestellt worden – beim Baustart war Sommer 2019 angepeilt worden. Das Erdgeschoss wird bereits genutzt. Als nächstes steht nun die Fassadensanierung an. Der Erweiterungsbau des Gymnasiums soll laut Prioritätenliste der Stadt 2024 fertig werden, 2022 startet die Planungsphase.

Der Erweiterungsbau der Realschule im Schulzentrum Broich ist gerade fertig geworden. Das Erdgeschoss wird bereits genutzt.
Der Erweiterungsbau der Realschule im Schulzentrum Broich ist gerade fertig geworden. Das Erdgeschoss wird bereits genutzt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

„Die temporäre Aufstellung des Containerbaus ist kurz vor der Fertigstellung“, sagt Ricarda Krapoth aus dem Finanzreferat. Die Interimscontainer seien aufgestellt, „bauliche und anlagentechnische Restarbeiten und die Arbeiten der Ausbaugewerke haben begonnen und werden zu den Sommerferien abgeschlossen sein“. Damit sei die Beschulung für Realschule und Gymnasium unterbrechungsfrei möglich.

Otto-Pankok-Schule: Umzug an die Bruchstraße in den nächsten Monaten

Die umfassende Sanierung der Otto-Pankok-Schule ist mit Kosten von rund 34 Millionen Euro eines der größten und teuersten Schulbauprojekte der nächsten Jahre. Fünf Jahre etwa wird die Baustelle andauern, eine Kernsanierung und ein zusätzlicher Neubau stehen auf dem Programm. Lediglich die Arbeiten an der Gesamtschule Saarn sind finanziell noch umfangreicher.

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Gerade sind die wesentlichen Baumaßnahmen an der Sporthalle abgeschlossen; es werden noch Restmängel nach den Firmenabnahmen behoben. Auch die Abnahme durch die Bauaufsicht steht noch aus.

Derweil haben die Umbaumaßnahmen am Interimsstandort Bruchstraße begonnen. Dorthin werden einige Klasen und Lehrer umziehen, während der Neubau entsteht. Der Umzug wird derzeit in Abstimmung mit der Schule vorbereitet. Er soll „innerhalb der nächsten Monate stattfinden, so dass die Beschulung direkt nach den Sommerferien dort starten kann“, sagt Ricarda Krapoth.

Rund fünf Jahre soll die Sanierung der Otto-Pankok-Schule dauern.
Rund fünf Jahre soll die Sanierung der Otto-Pankok-Schule dauern. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Abbrucharbeiten des naturwissenschaftlichen Traktes, der Cafeteria und des Verbindungsbaus, die in den Sommerferien stattfinden sollen, werden durch eine Schadstofffirma begleitet. Für die Gesamtsanierung des Bestandsgebäudes und die Errichtung des Neubaus wurde die Entwurfsplanung abgeschlossen. Der Bauantrag liege vor und werde zeitnah eingereicht.