Mülheim. . Die Otto-Pankok-Schule wird saniert. Die Erweiterung soll näher an die Nachbargrundstücke heran rücken, dafür ein Geschoss und Kosten sparen.

Die umfassende Sanierung des Otto-Pankok-Gymnasiums könnte günstiger ausfallen als bisher angenommen. Grund dafür ist eine Änderung der Landesbauordnung zum Jahresbeginn.

Sie macht möglich, dass Gebäude näher an die Nachbargrundstücke rücken dürfen. Die geplante Erweiterung wird somit breiter und dafür weniger hoch ausfallen. Das eingesparte Geschoss soll das Stadtsäckel durch weniger Baukosten spürbar entlasten, stellte Frank Buchwald, Bereichsleiter des Mülheimer Immobilien Service, im vergangenen Bildungsausschuss in Aussicht. Nachteile ergäben sich dadurch nicht: Alle geplanten Räume würden in der breiteren Variante untergebracht und in ihren Zuschnitten optimiert, versprach Buchwald.

Schulprojekt eines der größten und teuersten in Mülheim

Wie hoch diese Ersparnis bei den Baukosten sein wird, nannte er nicht. Jan Vogelsang (SPD) jedoch zeigt sich skeptisch: In der Vorlage seien keine finanziellen Auswirkungen vermerkt, „bitte informieren Sie uns, falls die Kosten doch höher werden“, forderte er.

Denn das Schulbauprojekt ist eines der beiden größten und teuersten der nächsten Jahre. 34,5 Millionen Euro will die Stadt ausgeben, um aus dem Gebäude der 1970er Jahre an der Von-Bock-Straße eine moderne Schule zu machen. 2014 begann das Projekt mit einer Machbarkeitsstudie und anschließend sieben verschiedenen Varianten. Im vergangenen November 2018 erst beschloss der Finanzausschuss dann die Umsetzung einer Sanierung und Modernisierung der Schule.

Kernstück neben der Sanierung des Hauptgebäudes ist die Erweiterung, die unter anderem einen weiteren Zug in der Sekundarstufe I möglich macht. Fünf Klassenräume, Räume für Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Kunst und Musik sowie Übermittag-Betreuung werden so geschaffen. Zudem sollen der Mensa- und der Lehrerbereich vergrößert werden.

Grenze an Schülern ist erreicht

Allerdings: Mit dieser Maßnahme scheinen auch die Grenzen dessen erreicht zu werden, was das Gymnasium an Schülern in Zukunft aufnehmen kann. Auf die Frage von Eva-Annette Klövekorn (MBI), ob man zukünftig notfalls ein weiteres Geschoss aufstocken könne, antwortete Buchwald mit einem klaren Nein. Denn mehr Höhe bedeute zumindest derzeit auch, dass man wieder mehr Abstand zum Nachbargrundstück einhalten müsse.

„Wie wir uns auch drehen. Wir sind nicht auf der grünen Wiese“, machte Buchwald die Grenzen des Möglichen klar: „Die Nachbarn finden die Höhe schon jetzt nicht so toll“, sie gäben auf keinen Fall eine Zustimmung.

Heiko Hendriks (CDU) nahm Klövekorns Argument auf: „Ich finde es nicht gut, dass wir nicht aufstocken können.“ Denn man könne bereits am Karl-Ziegler-Gymnasium nicht mehr erweitern. Damit schwänden auch die Spielräume für die Schulpolitik, sollten die Anmeldezahlen an Gymnasien weiter steigen. „Das kann uns an anderer Stelle wieder einholen“, befürchtete der CDU-Mann.