Mülheim.. . Otto-Pankok-Gymnasium wird fünf Jahre mit Baustellen leben müssen. Die Mülheimer Schule erhält einen zusätzlichen Neubau und wird kernsaniert.

Eines der größten Schulbauprojekte der nächsten Jahre erfolgt in der Stadtmitte: Für 34,5 Millionen Euro, so die jetzige Planung, wird das Otto-Pankok-Gymnasium an der Von-Bock-Straße kernsaniert, und es erhält einen zusätzlichen Neubau. „Wir gehen von einer Bauzeit von etwa fünf Jahren aus“, sagen Julia Bodenstein und Patrick Krowas, die beim städtischen Immobilienservice die technische Leitung und die Projektleitung für die Baumaßnahme haben. Lediglich die Sanierung der Gesamtschule in Saarn habe einen noch größeren Umfang. Die Maßnahme an der Von-Bock-Straße stellt nicht nur die Bauherren vor eine Herausforderungen, sondern die Schule insgesamt.

Schulhaus wurde in den 1970er Jahren erbaut

Das Gebäude stammt aus den 1970er Jahren. Es entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr dem heutigen Standard, und es gibt einen erheblichen Rückstau an nötigen Sanierungen, erklärt Julia Bodenstein. 2014 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Weil die Unterkonstruktion der Fassaden brandschutztechnisch nicht mehr akzeptabel war, wurde die Sanierung der Außenhaut vorgezogen und ist abgeschlossen.

Derzeit, so Krowas, erfolgt der nächste Bauabschnitt: die Erneuerung der Sporthalle. Die Halle ist entkernt worden. Es gibt neue Böden, neue Decken, neue Leitungen, neue Umkleiden. Allein diese Maßnahme kostet 3,5 Millionen Euro und soll Ende des Jahres beendet sein.

Die folgende Bauphase wird umfangreicher. Auf dem Gelände wird ein L-förmiger Neubau errichtet, vier- und dreigeschossig in der Höhe. 27 Klassenräume sowie Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht sind darin vorgesehen, zudem eine Mensa, listet Julia Bodenstein auf. Die Architektin rechnet hier mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren, weist aber auch darauf hin, dass europaweit ausgeschrieben werden muss, dass Baufirmen derzeit nicht leicht zu bekommen sind und oft die Preise mittlerweile durch die Decke gehen. Soll heißen: Der Zeitplan kann sich noch verschieben. In diesem Jahr soll auf jeden Fall der Bauantrag erfolgen. Für den Neubau muss auch Platz geschaffen werden, ein Teil von den bestehenden Anbauten wird abgerissen.

Mehrere Klassen müssen mit ihren Lehrern umziehen

In der Zeit, in der der Neubau entsteht, müssen mehrere Klassen mit ihren Lehrern umziehen. Dafür nutzt das Gymnasium das Gebäude der ehemaligen Max-Kölges-Schule an der Bruchstraße. „Dort werden wir aber vorher noch einige Umbauten vornehmen müssen“, erklärt Krowas. Voraussichtlich im September soll damit begonnen werden.

Sobald der Neubau fertig ist, können die Klassen aus dem Hauptgebäude dorthin umziehen. Das sechsgeschossige Hauptgebäude wird kernsaniert. Auch dafür rechnen die beiden städtischen Architekten mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren. Das Gymnasium werde im Zuge der Modernisierung neue Lernzonen erhalten, in denen auch in Kleingruppen gearbeitet werden könne, so Bodenstein und Krowas. Insofern passe es sich heutigen Gegebenheiten und Erfordernissen im Schulalltag an. Den Schlusspunkt setzt die Gestaltung des Schulhofes – wohl 2023.

Zunächst werden die oberen Jahrgänge ausgelagert

„Wir müssen die Perspektive des Ziels sehen, um mit Freude an die nächsten Jahre heranzugehen“, sagt Ulrich Bender, stellvertretender Schulleiter. Er ist überzeugt, dass am Ende es schönes, modernes Gymnasium steht. Logistisch arbeiten die Schulleitung und das Lehrerkollegium längst daran, wie der Schulalltag während der Bauphasen gemeistert werden kann. „Wir sind auch im ständigen Kontakt mit den Eltern“, sagt Bender und ist froh, dass an der Bruchstraße eine Dependance zur Verfügung steht. Dorthin werden zunächst die beiden oberen Jahrgänge ausgelagert, später die Klassen 8 bis 12. Aber auch das Pendeln zwischen den beiden Standorten müsse organisiert werden. Ein Wunschkonzert sei das alles nicht, sagt Bender, aber man versuche, gemeinsam einen guten Mittelweg zu finden.

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Unser Luftbild-Fotograf Hans Blossey war wieder über Mülheim unterwegs.

Wir zeigen wir Ihnen in loser Folge die Aufnahmen und berichten, was sich an dem jeweiligen Ort tut. Unter anderem folgen: Haus Gracht, die VHS, das Max-Planck-Institut oder auch das Ruhrbahn-Gelände und die Thyssenbrücke.