Mülheim. Bei der Tiersprechstunde für Bedürftige in Mülheim gibt es ab sofort erweiterte Leistungen. Auch eine zweite Ärztin unterstützt künftig das Team.
Gute Nachrichten kommen vom Mülheimer Tierschutzverein: Die Sprechstunde für Hunde- und Katzenbesitzer mit geringem Einkommen wird ab sofort erweitert, auch personell.
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Seit über zehn Jahren ist die monatliche Tiersprechstunde im Café Light der Awo eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen aus Mülheim, die Sozialleistungen beziehen und daher wenig Geld für Tierarztbehandlungen ausgeben können. Bisher wurden dort nur Prophylaxe-Leistungen für Hunde angeboten, also Impfungen, Chip und Parasitenbehandlung, sowie Gutscheine für die Kastration von Katzen ausgegeben. Die Tierhalter müssen jeweils Eigenanteile zahlen, für die Hundeuntersuchung zehn Euro, für den Gutschein 30 Euro. Beides liegt erheblich unter den regulären Tierarztkosten.
Zweite Tierärztin unterstützt das Team
Dabei bleibt es auch künftig. Ab Februar besteht im Rahmen der Tiersprechstunde zusätzlich die Möglichkeit, einmal jährlich einen kranken Hund oder eine kranke Katze tierärztlich behandeln zu lassen. Auch dies kostet zehn Euro. Neben Tierärztin Petra van Halder, die seit Jahren die Sprechstunde im Café Light durchführt, wird künftig eine zweite Tierärztin das Team unterstützen: Sabine Schiller, die eine mobile Hausbesuchspraxis für Kleintiere betreibt.
Finanziert wird dies durch den Tierschutzverein Mülheim, durch Mitgliedsbeiträge und vor allem durch Spenden. „Alles kommt in einen Topf“, erläutert Heidrun Schultchen, Vorsitzende des Vereins, „und wir entscheiden dann, wie wir das Geld sinnvoll verwenden“. Der rege Zulauf bei der Tiersprechstunde zeigt, dass hier in Mülheim großer Bedarf besteht.
Finanziert durch den Tierschutzverein, vor allem über Spenden
Pro Termin wird die Sprechstunde im Durchschnitt von zehn bis 15 Hunde- und Katzenbesitzern besucht, also von rund 150 Klienten im Jahr. Dies berichtet Sabine Hense, die sich im Tierschutzverein ehrenamtlich engagiert. Sie hat die Sprechstunde 2009 ins Leben gerufen und wirkt bei den Terminen im Café Light regelmäßig mit. Unter anderem wird vor Ort in jedem einzelnen Fall kontrolliert, ob die Besucher tatsächlich in Mülheim wohnen und von Sozialleistungen leben.
Bislang habe der Tierschutzverein Mülheim eine Summe von etwa 10.000 Euro pro Jahr für die Sprechstunde aufgewendet, sagt Hense. Wie teuer es zukünftig wird, müsse man sehen. Die nächste Tiersprechstunde im Café Light an der Gerichtstraße 11, findet am 5. Februar von 14 bis 15 Uhr statt. Jeweils am ersten Mittwoch im Monat stehen die Tierärztinnen dort bereit.