Mülheim. Wilfried Cleven hat drei runde Jubiläen des Mülheimer Sportbundes miterlebt. Die Arbeit für den Sport ist für ihn eine innere Befriedigung.
Nach dem Festakt zum 100. Geburtstag des Mülheimer Sportbundes fiel die Anspannung vom ersten Vorsitzenden ab. „Das war meine letzte Veranstaltung“, sagte Wilfried Cleven zu einer kleinen Gruppe. Die Umstehenden schauten überrascht bis entgeistert. „Meine letzte Jubiläumsveranstaltung“, korrigierte Cleven schmunzelnd. Schließlich hat der 76-Jährige bereits den 50. und den 75. Geburtstag des Stadtsportbundes aktiv miterlebt. Er hat sein komplettes Leben dem Sport gewidmet.
„Etwas anderes hätte mich nie so innerlich erfüllt“, sagt Wilfried Cleven, der 1964 zum damaligen Sportamt kam, als er zunächst noch bei der Stadtkasse beschäftigt war. Anschließend durchlief er alle Bereiche vom Sachbearbeiter bis hin zum Dezernenten. 1973 wurde er Leiter der Abteilung Sportwesen und bereits drei Jahre später wurde ihm die stellvertretende Amtsleitung übertragen.
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Cleven war von 1991 bis 2008 Sportdezernent
Sein Aufstieg gipfelte 1985 in der Übernahme der Leitung des Sport- und Bäderamtes. 1991 wurde Cleven schließlich zum Beigeordneten der Stadt berufen. Sein Aufgabengebiet umfassten in Summe die Bereich Jugend, Personal, Gesundheit, Soziales, Sport und Wohnungsbau. „Diese gesamte Zeit möchte ich nicht missen. Wir haben sehr viel für die Leute und die Vereine getan“, sagt Cleven. Sicher hätte es auch die Möglichkeit gegeben, einmal in einen anderen Bereich der Verwaltung zu wechseln. „Aber diese Zusammenarbeit hat mich innerlich befriedigt“, sagt der gebürtige Winterberger.
Unter anderem stellte Cleven 1970 den Sportehrentag der Stadt neu auf. In diesem Rahmen wurden die besten Sportler des jeweiligen Jahres geehrt. Heute heißt diese Veranstaltung „Medl-Nacht der Sieger“. Außerdem gründete er den Mülheimer Sportförderkreis, der den Spitzensport der Stadt und seine Talente mit der notwendigen Unterstützung bedenkt. Immer wieder hebt er auch die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Sportverwaltung (heute Mülheimer Sportservice) und der Sportselbstverwaltung in Form des städtischen Sportbundes hervor. Beide sitzen gemeinsam im Haus des Sports an der Südstraße.
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Wechsel in das Sportehrenamt
Kein Wunder, dass Cleven auch nach seiner beruflichen Tätigkeit dem Sport treu blieb. 2008 wurde er zweiter Vorsitzender des Mülheimer Sportbundes. Als Prof. Werner Giesen im November 2017 nicht mehr zur Wahl stand, rückte Cleven an die Spitze des Stadtsportbundes auf. „Ich mache das aus Dankbarkeit und Neigung, weil der Sport mir insbesondere in meinem beruflichen Leben viel bedeutet und gegeben hat“, sagte der heute 76-Jährige.
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In diesem Jahr sorgte der MSB-Vorsitzende für Aufsehen, als er sich mit dem Vorstand des Sportbundes klar öffentlich gegen den Bürgerentscheid zum Erhalt der Volkshochschule aussprach. Cleven & Co. fürchteten eine Verschiebung der zum Teil dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen an den Mülheimer Sporthallen und Bädern. Er ärgerte sich über die „streitbare Konkurrenz zwischen den verschiedenen Fachbereichen der Stadt“.
„Ehrenamt vermittelt Freude und Kontakt zu den Menschen“
Für die Zukunft wünscht er sich eine gesteigerte Wertschätzung für das Ehrenamt. „Es ist keine Bürde, sondern vermittelt Freude und ermöglicht Kontakt zu den Menschen“, schreibt Cleven in der Festschrift zum 100-Jährigen des MSB.
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