Mülheim. Zwei Jahre rollen nun schon die Räder auf der Mülheimer Hochpromenade, doch der Stadtbalkon ist immer noch nicht fertig. Am Dienstag tat sich was.
Was lange währt, wird endlich. . . Ob der Stadtbalkon, von dem aus Nutzer der Hochpromenade am Radschnellweg einen Blick auf den Rathausmarkt werfen können, städtebaulich der einst versprochene Hingucker wird, ist schon vielfach bezweifelt worden. Mehr als zwei Jahre nach Freigabe der Hochpromenade wird immer noch am Stadtbalkon gewerkelt.
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Am Dienstag ließ ein Schwerlastkran ein weiteres Stahlelement auf die Hochpromenade nieder. Vertikal wurde es eingelassen durch das Dach jener Konstruktion, die Radlern und Fußgänger einmal einen Wind- und Wetterschutz bieten soll. Für die ursprünglichen Planungen hatten Bauunternehmen astronomische Preise aufgerufen, so dass die Stadt umplanen ließ. Die Suche nach Auftragnehmern gestaltete sich schwierig.
Mülheimer Planer warnt vor einem vorschnellen Urteil
In kleinen Schritten geht es voran. Es fehlt nun weiterhin eine Rückwand, die den Durchzug verhindert. Das Stahlkonstrukt hat schon manch einem Bürger die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Den Blick vom Stadtbalkon auf die Innenstadt versperrt ein Baum, was schon für Spott in der TV-Sendung „Mario Barth deckt auf“ gesorgt hatte. Der städtische Radwegplaner Helmut Voß warnt indes vor einem vorschnellen Urteil: „Man kann sich erst abschließend ein Urteil bilden, wenn alle Elemente stehen.“
Voß äußerte sich im Gespräch mit dieser Redaktion auch zum Stand der Planungen zur Erweiterung des Radschnellweges in Richtung Duisburg. Das nächste kleine Etappenziel werde am 20. Dezember erreicht sein, wenn die Rampe an der Fährstraße freigegeben werde.
Neue Rampe schafft Verbindung zum Ruhrtalradweg
Über diese Verbindung werde nicht nur der Anschluss an den Ruhrtalradweg hergestellt, sondern hin zur Mühlenbergkreuzung und weiter nach Saarn. Die Rampe, so Voß, könne auch dann genutzt werden, wenn der Fahrradaufzug auf der anderen Seite der Ruhr mal wieder seinen Dienst versage. Immerhin 30.000 Fahrten pro Monat über den Mülheimer Radschnellweg sind nach der Freigabe der alten Bahnbrücke gezählt worden.
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Bis es über die Hochschule Ruhr West hinaus weiter nach Duisburg geht, wird es aber noch dauern. Weiterhin ist laut Voß das Ziel, bis zum Jahr 2021 Baurecht zu schaffen für den Radwegebau zwischen Hochschule und Heerstraße in Speldorf. Rund um den Speldorfer Güterbahnhof müsse dafür geklärt werden, wie mit dem dortigen, denkmalwerten Abrollberg umgegangen werden soll.
Radschnellweg nach Duisburg - Planungen „nicht einmal am Anfang“
„Noch nicht einmal am Anfang“ stünden derweil die Planungen für die Fortführung über die Heerstraße hinaus gen Duisburg. Voß rechnet mit einem Planfeststellungsverfahren unter Berücksichtigung des Eisenbahnrechts. Das dürfte dauern. Aktuell wird erst einmal das Aufmaß entlang der Strecke genommen.