Mülheim. . Das neue Teilstück des Radschnellweges in Mülheim ist beliebt. Mehrfach wurden über 4.000 Radler gezählt. Die Zahlen sind aber nicht stabil.

Über 2.500 Radfahrer täglich wurden seit der Eröffnung der neuen Etappe vor einem Monat im Durchschnitt an der Zählstelle auf dem Radschnellweg gezählt. „Damit haben wir schon jetzt die Prognosezahlen aus der Machbarkeitsstudie erreicht“, freut sich Verkehrsplaner Helmut Voß.

Die Zahlen aus dem Jahr 2010, die sich zwischen 2.000 und 3.000 bewegten, bezogen sich aber auf die Fertigstellung des gesamten Radschnellweges von Duisburg bis Hamm. Unter den gezählten Radlern, das ist Voß klar, dürften noch viele Neugierige sein, die die neue Strecke bis zur Hochschule ausprobieren wollen.

Heftige Schwankungen: kein klarer Trend erkennbar

Andere nutzen allerdings auch die Rampe an der Bergstraße, den Fahrradaufzug an der Ruhrpromenade, so sich dort bei schönem Wetter Warteschlangen bilden, oder fahren nur Teilstücke des RS 1, ohne an der Zählstelle vorbeizukommen. Die Tageswerte in der Chronologie wirken wie eine Fieberkurve mit heftigen Ausschlägen nach oben und unten, ohne dass ein klarer Trend erkennbar wäre.

Die heftigen Schwankungen könnten auf das unbeständige Wetter seit der Eröffnung der 1,2 Kilometer langen Strecke zurück zu führen sein. Insgesamt registrierte die Zählstelle auf der Hochpromenade in Höhe Löhstraße 79.678 Pedalisten. Wiederholt wurden in den vergangenen vier Wochen die 4.000-Marke übersprungen. Am Sonntag, 9. Juni fehlten nur 9 Radler, um gar die Tagesmarke von 5000 zu knacken.

Beide Richtungen gleich stark befahren

Zwei Mal wurden über 4.700 Radfahrer gezählt. Beide Richtungen sind dabei nahezu gleich stark frequentiert. Alle drei Spitzentermine waren Sonntage. Auch der Durchschnitt liegt an den Wochenendtagen mit 3.521 Radlern deutlich höher als an den Werktagen mit 2.117. Das heißt, der RS 1 ist für Freizeitradler besonders attraktiv. Das spiegelt sich auch in der Stundenverteilung der Nutzungsfrequenz wider.

Die Anzahl steigt fast kontinuierlich an. Zwischen sechs und acht Uhr morgens gibt es nur eine kleine Spitze, nach der die Anzahl wieder zurückfällt. „Interessant wäre es zu ermitteln, wie viele Radfahrer täglich die Trasse nutzen“, findet Voß.

Stadtverwaltung will künftig tägliche Werte erheben

Genau das will die Stadtverwaltung demnächst auch tun. Ohne die Treppen, die Eingänge zur Müga und die sich noch in Bau befindliche Rampe an der Fährstraße gibt es am RS 1 insgesamt 18 Zu- und Abfahrten. Stichprobenartig sollen an den wichtigsten Punkten richtungsbezogen Zählungen erfolgen.

„Hierdurch entsteht ein vereinfachtes Verkehrsmodell, mit dessen Hilfe dann die Zahlen an der ortsfesten Zählstelle für den gesamten Weg hochgerechnet werden können“, so Voß. Da die ehemalige Eisenbahnbrücke eine kurze Verbindung zur Stadthalle, zur Müga und wichtigen Einrichtungen wie Ringlokschuppen und Alte Dreherei darstellt, sind hier auch stets viele Fußgänger unterwegs, die die Zählstelle aber nicht erfasst.