Mülheim. Ein riesiger Traktor-Konvoi rollt durch das Ruhrgebiet. Einige Mülheimer Landwirte sind dabei, die Route führt im Süden dicht an Mintard vorbei.

Der große Traktor-Konvoi der nordrhein-westfälischen Bauern läuft. Die Protestfahrt, an der sich auch Mülheimer Landwirte beteiligen, führt nicht direkt durch Mülheim, rollt aber eng an der südlichen Stadtgrenze vorbei.

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Zwei Trecker-Konvois bewegen sich in Sternfahrten auf Essen zu, einer davon nähert sich aus südlicher Richtung. Diese Wegstrecke führt von Ratingen aus in Richtung Mintard, sie geht über die Essener Straße (L 441), die August-Thyssen-Straße in Richtung Kettwig, Ringstraße, Werdener Straße, weiter über die Laupendahler Landstraße (B 224) nach Werden, über die Friedrichstraße und Pferdebahnstraße zum Berthold-Beitz-Boulevard. Dort im Essener Zentrum sind die Konvois ab 13 Uhr eingetroffen.

Zwei Mülheimer Betriebe machen bei der Traktor-Demo mit

Aus Mülheim wollten sich zwei landwirtschaftliche Betriebe mit ihren Traktoren an der Groß-Demo beteiligen, so jedenfalls der aktuelle Informationsstand von Hermann Terjung, dem Vorsitzenden der Ortsbauernschaft. Er selber sei allerdings nicht dabei: „Ich habe leider keine Mitarbeiter für den heutigen Montag bekommen, sonst hätte ich mich auch beteiligt.“

Mitgefahren ist indessen Familie Unterhansberg vom Buchholzhof sowie auch die angehende Landwirtin Anna Siekerkotte aus Mülheim. Die 19-Jährige erklärt am Handy, von unterwegs: „Ich möchte später den Hof übernehmen und auch in Zukunft genügend Möglichkeiten haben. Derzeit gelten so viele Auflagen, da ist es sehr schwierig, hinterherzukommen.“ Darauf wollen sie die Bevölkerung mit der spektakulären Aktion aufmerksam machen.

Rund 70 Mitglieder zählt die Ortsbauernschaft in Mülheim, die wenigsten führen allerdings noch klassische Betriebe im Hauptberuf. „Viele Landwirte machen es im Nebenerwerb“, erklärt Terjung. Sie sind daher auch am heutigen Protesttag bei der Arbeit, nicht auf der Straße.

Landwirtschaft ist oft nur noch Nebenerwerb

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Organisiert werden die Proteste nicht von den Bauernverbänden, sondern von einem relativ neuen Netzwerk: „Land schafft Verbindung“. Es wendet sich gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung, fordert mehr Mitsprache bei Entscheidungen, kritisiert die Verschärfung von Auflagen, etwa der Düngeverordnung.

Die meisten Mülheimer Landwirte würden die Anliegen des Netzwerkes unterstützen, meint Hermann Terjung. Ziel der Staffelfahrt mit Tausenden Traktoren ist Berlin.