Mülheim. . Abibälle werden offenbar immer luxuriöser: Mülheimer Abiturienten investieren viel Geld in ihre Feiern. Beliebt: Pauschalpakete bei Eventhallen.

Mit dem Abitur geht ein wichtiges Kapitel im Lebens zu Ende. Die Schulzeit gipfelt in dem Abschlussball und dabei scheint nach den neuesten Standards zu gelten: Je pompöser, umso besser. Auch die Mülheimer Abiturienten lassen sich ihre Abschlussbälle einiges kosten.

Die Planung beginnt meist schon über ein Jahr im Voraus, schließlich gibt es viel zu regeln. Dazu finden sich Schülerinnen und Schüler aus dem Abschlussjahrgang in Komitees zusammen. So auch an der Gesamtschule Saarn. Das vierköpfige Abiball-Komitee plant seit Monaten die Abschlussfeier für die insgesamt 88 Abiturienten. Unter dem Motto „Light up your life — next stop is coming“ wird im Artrium Oberhausen gefeiert, geladen sind gut 400 Gäste.

Von 15.000 Euro an aufwärts

Der Abend kostet die Stufe voraussichtlich zwischen 15.000 und 16.000 Euro. Der Eintritt kostet pro Person 35 Euro. „Wir sind uns über die Kosten bewusst, aber liegen unserer Meinung nach noch im Rahmen“, sagt Sophie Schöter von dem Abiball-Komitee. Der DJ, Dekoration und das Essen sind in dem Preis inbegriffen. Auf ein Feuerwerk verzichten die Saarner Abiturienten.

In einem ähnlichen Preissegment bewegen sich die Abiturienten der Otto-Pankok-Schule. Der Abend wird sie nach bisheriger Schätzung 17.500 Euro kosten. Den Preis findet Lilly Kock vom Komitee aber angemessen: „Dafür bekommen wir das rundum-sorglos-Paket.“ Dazu gehören DJ, Fotograf, Feuerwerk, Sicherheitsmänner, Buffet und natürlich Dekoration in der Schulfarbe: Magenta. Gefeiert wird in der Mülheimer Eventhalle The Address. Mit den 114 Abiturienten kommt der Abschlussjahrgang auf rund 350 Gäste. Das Pauschalpaket des Anbieters kostet 50 Euro pro Person. Durch Verkaufsaktionen und Spenden kann die Eintrittskarte für 34 Euro angeboten werden.

Ein Teil stammt von Sponsoren

Deutlich größer fällt der Abiball des Gymnasium Broichs aus. Die 92 Abiturienten rechnen mit 550 Gästen. Dementsprechend liegt das Budget für den Abend zwischen 25.000 und 28.000 Euro. Jana Mannweiler von Abiball-Komitee ist zufrieden mit der finanziellen Ausgangslage der Stufe: „Wir konnten bislang durch Sponsoren und Verkaufsaktionen einiges einnehmen.“ So kamen allein durch Sponsoren bislang 3000 Euro zusammen. Gefeiert wird in der Mülheimer Stadthalle, „weil das Ambiente uns da am besten gefallen hat“. Anderes als in typischen Eventhallen gibt es hier kein pauschales Gesamtpaket. Fotograf, DJ und Caterer wurden extern beauftragt. Bei dem Feuerwerk hatten die Broicher Abiturienten Glück im Unglück: Wegen der Kirmes dürfen sie kein Pyrotechnik zünden, aber am selben Abend findet das Große Kirmes-Feuerwerk statt. „Das können wir uns dann von der Terrasse aus angucken“, erklärt Jana Mannweiler. So würden 700 Euro gespart werden. Sollte Geld überbleiben, würde man als Luxusgut eventuell in einen Schokobrunnen investieren — bei vier Euro pro Person und insgesamt 550 Gästen kein kleiner Posten.

Erdzan Asani, Betreiber der Mülheimer Eventhalle The Address erkennt einen Trend zu immer luxuriöseren Abibällen. „In den letzten zwei Jahren sind die Ansprüche enorm gestiegen“, sagt er. Die Wünsche werden immer extravaganter: Massive Kerzenständer auf den Tischen, üppige Blumendeko und Leuchtbuchstaben gehören dazu. „Manchmal denke ich mir: Das ist doch keine Hochzeit“, schmunzelt Asani. Dass in dem Abend auch eine After-Show-Party mit inbegriffen ist mittlerweile selbstverständlich: „Nach dem Feuerwerk wird richtig gefeiert und das bieten wir auch an.“ Die wachsenden Ansprüche müssten erfüllt werden. Sonst sei man nicht mehr konkurrenzfähig.

Letzter Schultag am 12. April

Die Schülerinnen und Schüler der Abiturjahrgänge haben am 12. April ihren letzten Schultag.

Vom 30. April bis zum 15. Mai werden die schriftlichen Prüfungen abgelegt. Die ersten Klausuren werden im Fach Deutsch geschrieben.

Der letzte Tag der Zeugnisausgabe ist dieses Jahr der 6. Juli.