Mülheim. . Schulzentrum Broich ist sehr beliebt. Größerer Andrang zu Mülheimer Gymnasien bleibt nach der Rückkehr zu G9 aus. Die Hauptschule ist gesichert.
Die Rückkehr zu G9 bescherte den fünf Mülheimer Gymnasien keinen verstärkten Andrang, wie mancher erwartet hatte. Kinder, die ab dem nächsten Schuljahr ein Gymnasium besuchen, werden dort wieder neun Schuljahre durchlaufen statt acht wie zuletzt. Von den 1002 Kindern, die jetzt zu den weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2019/20 angemeldet worden sind, entfallen 607 auf die Gymnasien. Damit liegt die Übergangsquote bei dieser Schulform knapp unter der des Vorjahres. Allerdings ist auch die Schülerzahl insgesamt um 50 gesunken.
Das Schulzentrum Broich bleibt stark gefragt. Trotz der umfangreichen Bauarbeiten, die in dem Schulzentrum in den kommenden Jahren erfolgen, gab es an der Realschule 168 Anmeldungen, am Gymnasium waren es 160. Das ist deutlich mehr als im vergangenen Jahr „Dieses sehr gute Ergebnis ist für mich Ausdruck einer guten Arbeit des Kollegiums und einer guten Atmosphäre in der Schule“, sagt Schulleiterin Angela Huestegge. Auch das bilinguale Angebot (Unterricht in mehreren Fächern auf Englisch) ist in Broich gefragt. Am Gymnasium wählten 62 Schüler und an der Realschule 30 Schüler dieses Angebot für ihre Schullaufbahn. Aus Sicht von Angela Huestegge kommt bei Eltern zudem der Schwerpunkt in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern gut an.
Individuelle Förderung kommt gut an
Das Gymnasium in Heißen, das Karl-Ziegler-Gymnasium und auch die Luisenschule haben weniger Zulauf als zuletzt, insbesondere gilt das auch für das Otto-Pankok-Gymnasium, wo sich 99 Kinder anmeldeten, 30 weniger als im Vorjahr. „Wir sind mit dem Ergebnis dennoch sehr zufrieden“, sagt der stellvertretende Schulleiter Ulrich Bender und verweist auf die anstehenden Sanierungen, Um- und Neubauten an der Schule. Diese werden vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen.
Das Gymnasium wird in der Zeit mit einer Dependance an der Bruchstraße arbeiten. Mehrere Jahrgänge werden zwischendurch umziehen müssen. „Wir haben das natürlich den Eltern offen dargelegt, und dennoch haben sich so viele bewusst für unsere Schule entschieden“, freut sich Bender.
Zufrieden gibt sich auch Simone Reuen, Leiterin am Karl-Ziegler-Gymnasium. Mit 115 Anmeldungen gab es dort eine Punktlandung für vier Eingangsklassen. Alle können aufgenommen werden „Wir haben reichlich positive Rückmeldungen von Eltern erhalten, auch zu unserem Ganztag und Café Ziegler“, berichtet Simone Reuen.
Klassenbildung: Es kann zu Verschiebungen kommen
Wie viele Klassen die einzelnen Schulen jeweils bilden werden, findet in Abstimmung mit dem Schulträger, der Stadt, in den kommenden Tagen und Wochen statt. Dabei kann es auch zwischen den Schulen je nach Auslastung noch zu Verschiebungen kommen.
Gesichert ist der Fortbestand der einzig verbliebenen Hauptschule in der Stadt. Die Schule am Hexbachtal in Dümpten kann bisher auf 44 Anmeldungen blicken, und die Schulleiterin Barbara Kromer rechnet noch mit weiteren Nachzüglern, so dass in jedem Fall zwei Eingangsklassen, vielleicht sogar am Ende drei gebildet werden können. „Das kleine System Hauptschule und die Möglichkeiten der individuellen Förderungen sind für viele Eltern der Grund, ihr Kind an der Hauptschule anzumelden“, sagt Barbara Kromer.
Bei Realschulen blieb die Nachfrage stabil
Bei den Realschulen, wo die Nachfrage nahezu stabil geblieben ist, fällt die Schule in der Stadtmitte mit nur 56 Anmeldungen aus der Reihe. Es ist die einzige Realschule, die als Ganztagsschule läuft.
An den Mülheimer Gesamtschulen sind die Anmeldungen bereits vor zwei Wochen erfolgt. 544 Kinder wollten auf diese Schulform, 46 mehr als im Vorjahr. Mindestens 100 erhielten keinen Platz und mussten sich jetzt bei den anderen weiterführenden Schulen vorstellen.