Mülheim. . Netzwerk Zenit war mit Innovationsdialog „Digitalisierung in NRW“ zu Gast bei der Turck GmbH. Unternehmen stellte Weg zur Industrie 4.0 vor.

Keine Angst vor der Digitalisierung zu haben, sondern sich einzulassen auf die Industrie 4.0, diesen Appell richtete Christian Wolf, Geschäftsführer der Hans Turck GmbH, an die Teilnehmer des Innovationsdialogs „Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen“, zu dem das Netzwerk Zenit in die Firmenzentrale des Automatisierungsspezialisten an die Dessauerstraße eingeladen hatte.

Geschäfte finden zu 15 Prozent in China statt

Das Mülheimer Familienunternehmen, vor 54 Jahre gegründet, beschäftigt weltweit 4800 Mitarbeiter und ist an 30 Standorten weltweit vertreten. „40 Prozent unseres Geschäfts findet in den USA statt, 15 Prozent in China“, skizziert Geschäftsführer Wolf. Um dort digital auf Augenhöhe zu bleiben, müsse das deutsche Unternehmen hart arbeiten. Wolf sprach von einer neuen industriellen Revolution und machte deutlich: „Industrie 4.0 wird die heutige Geschäftswelt nachhaltig verändern.“ Ohne Partner und Netzwerk könne die Digitalisierung nicht gelingen, ist Wolf überzeugt.

Mehr als 50 Millionen Euro hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren in die Digitalisierung investiert, hat etwa eine zentrale Software entwickelt, mit der jeder Mitarbeiter überall auf der Welt zu jeder Zeit auf relevante Daten zugreifen kann. IT und Software seien heute eine Schlüsselressourcen, sagte Wolf und räumte ein: „Wir haben Millionen für Software-Tools ausgegeben, verdienen aber noch keinen Cent damit. Doch das wir das beherrschende Geschäft der Zukunft.“

NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann stellte die Digitalisierungsstrategie des Landes vor.
NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann stellte die Digitalisierungsstrategie des Landes vor. © Michael Dahlke

NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann, der die Digitalisierungsstrategie des Landes vorstellte, betonte: „Die Politik kann die Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen die Digitalisierung vollziehen können.“ Ziel der Landesregierung sei es, bis 2022 zur digitalen Spitzengruppe zu gehören. „Um Vorreiter bei der Digitalisierung zu werden, ist eine aktive Mitarbeit der Unternehmen vor Ort jedoch unabdingbar.“

Das Familienunternehmen Turck fühlt sich da gut aufgestellt. Christian Wolf, selbst seit 22 Jahren bei Turck und seit elf Jahren Geschäftsführer, hob auf die Ganzheitlichkeit des Prozesses ab: „Die Digitalisierung betrifft alle Unternehmensbereiche und alle Mitarbeiter. Die Mitarbeiter dürfen nicht die Angst haben, dass morgen ihr Arbeitsplatz weg ist wegen der Digitalisierung.“ Damit alle Beschäftigten Schritt halten können bei Industrie 4.0 hat Turck zudem eine eigene eLearning-Plattform und ein weltweit einheitliches Intranet entwickelt.

Den Wandel in Unternehmen begleiten

Das Netzwerk Zenit ist ein Forum von Unternehmern für Unternehmer. Der Verein repräsentiert rund 180 vorrangig technologieorientierte, in Nordrhein-Westfalen ansässige Unternehmen und ist einer der drei Gesellschafter der Zenit GmbH.

Diskussionspartner beim Innovationsdialog „Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen“, veranstaltet vom Netzwerk Zenit, waren Staatssekretär Christoph Dammermann, Christian Wolf, Geschäftsführer der Hans Turck GmbH sowie Vorstandsmitglied des Zenit-Netzwerks, Karl-Uwe Bütof vom Ministerium für Innovation und Digitalisierung sowie Gerd Kleemeyer von der Klemafol GmbH/Gera Chemie.