Mülheim. . Mülheimer Automatisierungsspezialist übertrifft 2017 die Marke von 600 Millionen Umsatz. Geschäftsführer verabschiedet sich in den Ruhestand.
Die Mülheimer Wirtschaftsförderung hat der Stadt jüngst einmal mehr eine akute Gewerbeflächennot attestiert. Dies hindert allerdings bestehende Unternehmen nicht daran, von Mülheim aus durchzustarten. Der Automatisierungsspezialist Turck etwa hatte 2017 sein erfolgreichstes Geschäftsjahr.
Das Familienunternehmen, das seine Firmenzentrale an der Heißener Witzlebenstraße hat, übertraf im abgelaufenen Jahr die Marke von 600 Millionen Euro Umsatz. Dies entspricht einer Steigerung von rund 15 Prozent. „Das ist schon ein ordentliches Wachstum, das außerhalb des Startup-Bereichs außergewöhnlich ist“, sagt Klaus Albers, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens.
Als eines der wenigen deutschen Unternehmen US-Marktführer
„Einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg hatte im letzten Jahr unsere US-amerikanische Landesgesellschaft“, so Turck-Geschäftsführer Christian Wolf. In den USA macht Turck mittlerweile 40 Prozent seines Umsatzes und erzielte 2017 ein Wachstum von 22 Prozent. „Wir sind eins der wenigen deutschen Unternehmen, das auf seinem Geschäftsfeld Marktführer in den USA ist“, ergänzt Albers. In China erzielte Turck mit 33 Prozent sogar ein noch größeres Wachstum, befindet sich in Asien aber noch auf einem niedrigerem Niveau. Mit der Übernahme der ehemaligen kanadischen Vertretung begrüßt die Turck-Gruppe seit Oktober eine weitere 100-Prozent-Landesgesellschaft. Außerdem wurde der finnische Partner Vilant Systems übernommen, er firmiert seit Januar unter den Namen Turck Vilant Systems.
Für 2018 kündigte Geschäftsführer Christian Wolf unter anderem große Investitionsprojekte an den Produktionsstandorten in Mexiko und China an. In Osteuropa will Turck zudem eine neue Fertigung für die Anschlusstechniklösungen etablieren. In Deutschland hingegen ist das Unternehmen mit den großen Investitionen vorerst durch. In Mülheim eröffnete Turck Ende 2016 seinen neuen Verwaltungsbau an der Witzlebenstraße. Dort sowie an den beiden Standorten an der Dessauer und Alexanderstraße beschäftigt Turck aktuell 350 Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Administration und Logistik.
Ulrich Turck geht am 1. März in den Ruhestand
In Sachen Umsatz bleibt man beim Familienunternehmen im Hinblick auf das Jahr 2018 realistisch. „Natürlich hofft man immer, dass es noch einmal besser wird, aber realistisch betrachtet, war 2017 schon ein Ausnahmejahr“, betont Pressesprecher Klaus Albers.
Allerdings wird das neue Jahr personelle Veränderungen mit sich bringen. Denn zum 1. März scheidet Ulrich Turck nach der Vollendung seines 67. Lebensjahrs aus der Geschäftsführung der Hans Turck GmbH & Co. KG aus. Christian Pauli, bislang Mitglied in der Geschäftsleitung des Bereichs Finanzen, wird dann zum weiteren Geschäftsführer neben Christian Wolf berufen. Gemeinsam mit Guido Frohnhaus, Geschäftsführer der Werner Turck GmbH & Co. KG, bilden Wolf und Pauli auch die Geschäftsführung der Turck Holding. Frohnhaus wird für die Bereiche Fertigung und Entwicklung zuständig sein, Wolf verantwortet Vertrieb und Marketing, Pauli Finanzen, Personal und IT.
>> ZUR PERSON: ULRICH TURCK
Ulrich Turck ist der Sohn des Mitbegründers Hans Turck und kam nach seinem Studium am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt 1985 zum Unternehmen.
Er war zunächst für die Gründung von Auslandstöchtern verantwortlich – insbesondere in Osteuropa und China.
Seit 1998 ist Ulrich Turck geschäftsführender Gesellschafter der Hans Turck GmbH & Co. KG und der Turck Holding. 2008 wurde die Geschäftsführung um Christian Wolf erweitert.