Mülheim. Die Baumverluste durch Sturm Ela sollen Ende 2018 wieder kompensiert sein. Ob neue Jungbäume den heißen Sommer überlebt habe, ist aber unklar.

In Mülheim werden schon Ende des Jahres wieder so viele Bäume stehen wie vor dem Pfingststurm Ela im Jahr 2014. Das erklärte Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen der Stadt Mülheim, auf Anfrage.

Sturm Ela hatte im Juni 2014 rund 20 000 Bäume in Mülheim zerstört. Eine erschreckende Summe – schätze die Stadt die Anzahl der Bäume nach damaligen Angaben auf etwa 45 000. Doch jetzt, über vier Jahre später, gibt es eine positive Nachricht. Sylvia Waage: „Nun konnten wir fast alle Bäume wieder nachpflanzen. Es fehlen noch rund 100 Bäume, die bis Ende des Jahres gepflanzt werden sollen.“

Kein Baumkataster in Mülheim

Wie viele Bäume es derzeit in Mülheim gibt, kann die Amtsleiterin jedoch nicht sagen: „Wir haben in Mülheim kein Baumkataster. Da gibt es nur geschätzte Zahlen.“ Das liege daran, dass es neben den Bäumen im Stadtgebiet ein riesiges Waldgebiet in Mülheim sowie Bäume auf Privatgrundstücken gibt, die die Stadt nicht zählen könne.

Die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk haben die Stadt bei der Bewässerung der Bäume in diesem Sommer unterstützt
Die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk haben die Stadt bei der Bewässerung der Bäume in diesem Sommer unterstützt © Michael Dahlke

Neben den Bäumen, die die Stadt in diesem Jahr setzt, wird aber bald zusätzlich noch ein weiterer das Stadtgebiet schmücken: Die Initiative Baumwatch möchte gemeinsam mit der Sparkassenstiftung einen Baum an ein Kind unter 14 Jahren und dessen Familie verschenken. Er soll über Spenden finanziert werden.

Baumwatch betont Bedeutung von Stadtbäumen

Dazu heißt seitens der Baumschützer: „Wir verschenken einen Stadtbaum, um damit das Bewusstsein für die lebenswichtige Bedeutung der Bäume in unserer Stadt anstoßen.“ Hintergrund der Aktion sei die Bedeutung der Bäume für das Leben rund um eine Stadt, die Baumwatch so verdeutlicht: „Bäume bieten unterschiedlichen Lebensraum für Tiere und Insekten, sie kühlen die Luft in heißen Sommern, filtern Schadstoffe und sie erzeugen die Luft zum Atmen.“

Kinder, die an der Aktion teilnehmen und einen Baum pflanzen wollen, können sich deshalb bis zum 1. Oktober bewerben. Dafür müssen sie sich künstlerisch und kreativ mit dem Thema Stadtbaum im Allgemeinen, den Mülheimer Stadtbäumen oder deren lebenswichtiger Bedeutung für Mensch und Natur auseinander setzen. Dabei seien der Fantasie und der Gestaltungskraft keine Grenzen gesetzt. Es können Bilder gemalt, Kollagen zusammengestellt, Bäume geschmückt werden, Fotos integriert oder einzelne Fotos eingesendet werden. Auch eine Veröffentlichung der Gestaltung ist nicht ausgeschlossen.

Baum zum nächsten anstehenden Termin pflanzen

Gepflanzt wird der Baum zum nächst anstehenden Termin in Absprache mit der Stadt noch in diesem Herbst.

Wer mitmachen will, kann seine Darstellung an Baumwatch senden, Thomasstraße 22, 45473 Mülheim. E-Mail-Adresse und Telefonnummer müssen mit angegeben werden. Außerdem sucht Baumwatch weitere Förderer. Interessierte können sich unter info@baumwatch.org melden. Weitere Infos auch auf www.baumwatch.org

>>>Junge Bäume sind braun und trocken

Wegen der Sturmschäden durch Ela 2014 wurden auch auf der Bismarckstraße viele neue Bäume gepflanzt. Durch die hohen Temperaturen und den geringen Regen im Sommer dieses Jahres sind die Jungbäume aber sehr braun und vertrocknet.

  • Ob die Bäume den Sommer überlebt haben, das kann die Stadt erst im Frühjahr 2019 feststellen. Dann wird durch Kontrollen überprüft, ob die Bäume Austriebe haben oder nicht.

  • Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks und der Mülheimer Feuerwehr hatte die Stadt versucht, die Bäume durch Bewässerung durch die Hitzeperiode zu bringen.